Wenn´s mal schnell gehen muss, aber trotzdem schmecken soll, kann ich Flammkuchen empfehlen. Noch dazu nimmt einem das Grundrezept des Flammkuchens nicht übel, wenn die Zutatenliste mal leicht abgewandelt werden muss. So war heute in der Cucina Hansen leider kein neutrales Öl mehr am Start und den Schmand muss auch jemand leer gelöffelt haben. Umso besser, dass vor´m Wochenende (das fängt hier in Baden Württemberg morgen schon an – ätsch) noch Speck und Zwiebeln weg mussten.
Was ich bei der ganzen Sause nicht bedacht hatte, war, dass Kürbiskernöl ja Tiefgrün ist. Grüner Teig, naja, sieht dann halt ein bisschen Alien-mäßig aus, machte sich aber immerhin gut mit dem violett-rot der Zwiebeln. Der feine Kürbiskerngeschmack hat sich ganz hervorragend ins Geschmacksbild eingefügt und dem Flammkuchen noch ein bisschen Extra-Charakter verliehen. Leider kommt die Farbe auf den Bildern nicht so richtig rüber, aber es hatte schon was Froschiges.
Ursprünglich haben die Elsässer den Flammkuchen mit dünn ausgerolltem Brotteig gezaubert, mit leicht gewürztem Schmand bzw. Sauerrahm bedeckt, Zwiebeln und Speck darauf gegeben und damit ausprobiert, ob die Temperatur im Brotofen stimmt. Ganz schön schlau diese Franzosen – ein Deutscher hätte bei dieser Aufgabenstellung vermutlich das Thermometer erfunden. Sowas muss man zwar auch hin und wieder in den Mund stecken, aber im Zweifelsfall würde ich den Flammkuchen stets den Vorzug geben. Und mit gutem Essen lässt sich auch Fieber wieder in den Griff kriegen. Da so ein Temperaturtest, wie man sich denken kann, schnell gehen muss, steht auch dieses Gericht in einer halben Stunde auf dem Tisch. Hier noch mein Rezept, für ein Blech:
300g Weizenmehl 150ml Wasser 2 EL Kürbiskernöl 2 TL Salz 200g Speck 3 Rote Zwiebeln 200 g Creme Fraiche 2 EL Joghurt Pfeffer, Salz, Muskat |
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Und wer denkt, Tiefkühlflammkuchen schmeckt auch, ist billiger und noch schneller auf dem Tisch, dem sage ich: Ideale verkauft, Hoffnungen Hirngespinste. Luxus ist das, was uns zusammenhält!