Dieses Rezept ist der erste Freiflug mit meinem neuen besten Küchenkumpel – dem Thermomix, den mir Vorwerk freundlicherweise für Küchen-Experimente jedweder Art zur Verfügung gestellt hat.
Am Rezept selbst ist mein anderer Küchenkumpel: Uwe, der alte Schönkocher, schuld: Ich hab mich in kleine Törtchen verknallt. Ein Rot, so sinnlich wie die Lippen von Anne Hathaway, die bestimmt so ähnlich schmecken wie das tomatige Meisterwerk, das er in meiner (!) Küche zubereitete. Aber mehr als die Hardware und den krümmeligen Mürbeteig, der der Füllung in keiner Weise gerecht wurde, konnte ich leider nicht liefern. Grund genug mich an einer eigenen Kreation zu versuchen, schließlich sollte sich der Einkauf der Förmchen ja gelohnt haben.
Was überhaupt eine lustige Geschichte war, Uwe und Alex begutachten Tarte-Formen und andere Hardware im Küchenfachgeschäft – bepackt mit wildem Spargel, einem riesigen Ochsenkotelett, 76g (!) Rotbarbenfilet, ach, Tüten und Körbe voll mit Essen, die der eine bewacht, während der andere nochmal schnell nachschauen muss, ob jetzt lieber 24 oder 28 Zentimeter und die kleinen Förmchen nicht vielleicht doch noch in grün auf Lager sind…
Grün hätte vielleicht wirklich besser zu einem Basilikum-Törtchen gepasst, wobei der dezente blaue Rand dem Foto erst das gewisse Etwas gibt – oder ist es der Kerbel, die Pimpinelle? Egal, das hier soll auch ein Liebesbeweis an meine Kräuterschnecke sein, die uns den ganzen Sommer über mit Wohlgeschmack und Dekomaterial versorgt. Dabei ist sie äußert pflegeleicht und nimmt einem nichtmal 10 Tage Abwesenheit bei völliger Trockenheit übel. Zumindest nicht all zu sehr…
Die Zubereitung eines Mürbeteigs ist keine große Hexerei – sollte man meinen. Aber wie so oft, steckt der Teufel im Detail. An dieser Stelle muss man erstmal entscheiden, ob man nicht lieber Blätterteig hernimmt. Da ich von traditioneller Seite da völlig unbelastet bin, kann ich einfach meinem Geschmack folgen und der sagt ganz klar: Mürbeteig. Und wenn der Mürbeteig sagt meint der auch Vollkornmehl – mindestens die Hälfte. Überhaupt immer eine gute Wahl, wenn man den Getreidegeschmack gerne mag und der Teig nicht superfluffig aufgehen soll. Zwei Teile Mehl, ein Teil Butter, auf keinen Fall zu wenig Salz, ein Eigelb, Wasser bis die Konsistenz stimmt und dann in Frischhaltefolie eingeschlagen im Kühlschrank ruhen lassen – ausrollen und dann sieht man, Brösel oder keine, klebt alles am Nudelholz oder an der Arbeitsplatte oder hat man wenigstens ein.mal.glück.gehabt… Nein…
Der Thermomix: Grob gesagt ein kraftvoller Mixer mit Heizung und Waage. Klingt simpel, leuchtet aber beim ersten Versuch sofort ein: Deckel auf, Waage an, 150g Mehl hinein, 75g Butter hinterher, ein Eigelb, ein EL Meersalzflocken, bisschen Wasser. Deckel drauf und 20 Sekunden bei Stufe 4 verkneten. Fertig. Reste geben die Messer bereitwillig bei Stufe 10 ab. Danach ist das Gerät auch schon sauber genug für die Füllung. Alle Teile dürfen in die Spülmaschine, wo sie auch schnell wieder raus sollten, denn neben der Power und all seinen Möglichkeiten sieht das Gerät auch einfach gut aus auf der Arbeitsplatte. Das werden noch schöne Zeiten 😉