Hach, ich liebe unsere Kräuterschnecke und die Geschmacksexplosionen, die jedes Frühjahr, bei jedem Gericht den Winter aus den Geschmacksnerven jagen. Die Minze hat den Topf, in dem sie wohnt schon gesprengt, genau wie die Zitronenmelisse. Da muss ich wohl noch mal mit dem Spaten ran. Waldmeister (yeah!) und Salbei sprießen ebenso fröhlich und hatte beide bereits ihren ersten Aufritt – die Spargelsuppe mit aromatisierter Milchschaumhaube erscheint bald als Vorspeise im Oster-Menü, den jungen Salbei frittieren wir heute zum Risotto.
Der Salbei bringt den Kräuter-Kick ins Zitronen-Risotto, in dem ich gerne etwas Bananen-Aroma wollte. Das Gedächtnis ließ mich nicht im Stich und wies mich auf ein Weizenbier aus dem Hause Schimpf hin, das ich letzten Herbst testen durfte. Dieses Weizenbier steht auf der Bananigkeitsskala direkt hinter echten Bananen und ist ein kleines Wunder, ist doch überhaupt keine Banane drin.
Das Risotto verzichtet gänzlich auf Wein und Brühe und wird dabei überhaupt nicht langweilig. Schön auch, dass wir hier neben frittiertem Salbei gleichzeitig eine mit Salbei aromatisierte Salzbutter haben. Dazu Parmesan und weißer Pfeffer.
Und wie ich so vom Kräuter-Shooting in die Küche kam, die Schalotte fein hackte, Butter in der Pfanne vor sich hin schäumte und ich den Risotto-Reis aus dem Schrank fischen wollte: Kein Risotto-Reis mehr im Haus. Nicht mal mehr Arborio. Ist mir noch nie passiert. Sushi-Reis erschien mir am ehesten geeignet, den Abend zu retten und siehe da: Schlotzt auch, hat noch mehr Biss. Zur Not…