Was für ein epischer Titel. Was für ein leckeres Essen für einen Mittwoch-Abend. Begonnen hat das alles aber schon letzten Samstag. Wie immer beginnt mein Wochenende mit dem Marktbesuch. Ich habe meinen ersten Kaffee noch nicht getrunken, da steht der Wocheneinkauf schon im Keller. Dieses mal konnte ich bei meinem Lieblingsmetzger (der zwar Kalb nur an Ostern und Weihnachten führt und mit Onglets nichts anfangen kann) ein wunderschönes Schweinefilet ergattern und wenn ich zwar eigentlich Filets für dieses Jahr abgeschworen habe, beschränkt sich das ja nur auf Rind. Was ich mit dem Fleisch anfange wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber auf die Foodies ist Verlass. Die liebe Lisa hat nämlich am Montag ein schönes Lachsrezept mit einer Granatapfelmarinade veröffentlicht, die es mir angetan hat. Wir waren uns schnell einig, dass die Marinade auch gut mit dem Schweinchen geht und dann hat mir nur noch der Granatapfel gefehlt.
Bisher hatte ich noch keinen Laden hier in der Gegend ausgemacht, wo ich auch Wochentags gerne einkaufen gehe (mal abgesehen von den Hofläden, die ich so gerne besuche und von denen ich auch noch berichten werde – aber die haben Kartoffeln und Eier, eher keine Granatäpfel). Bis mir dann vor kurzem auf meinem Alternativheimweg Messners Bauernladen aufgefallen ist. Ein kleiner, feiner Laden mit überraschend großem Sortiment und ziemlich interessanten Fleischlieferanten. Sieht so aus, als ob ich da noch öfter einkaufen werde. Dort gab es auch Granatäpfel, außerdem tollen Mangold und leckeren (Bio-)Ziegenfrischkäse aus Frankreich. Damit war dann auch die Beilage klar – gefüllte Pfannkuchen.
Lisas Marinade musste ich ein bisschen anpassen – schließlich hatte ich einen ganzen Granatapfel zu verarbeiten und auf den Kernen rumzukauen hatte ich diese Woche mal keine Lust. Der zugegeben kleine Granatapfel ergab dann ca. 10 EL Saft:
10 EL Granatapfelsaft 1 EL Rohrohrzucker 2 EL Balsamico 2 TL Senf 1 Glas Wein (Riesling halbtrocken) |
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Ähm ja, das Schweinefilet. Man nimmt es zeitig aus dem Kühlschrank, tupft es schön trocken, Salzen und Pfeffern und dann in einer ordentlich heißen Pfanne von allen Seiten anbraten um ihm eine schöne Farbe zu verpassen. Dann kommt das Fleisch in eine passende Auflaufform und wird ordentlich in der Marinade gebadet. Gute 30 MinutenLange gebadet, min. eine Stunde pro Zentimeter (Danke Astrid!), dabei immer wieder drehen und wenden und durch die Sauce ziehen. Schließlich heizt man den Backofen auf 160 Grad an und gönnt dem Schweinchen nochmal 25 Minuten in der Röhre. Genug Zeit die Pfannkuchen zu machen. Hier das Rezept für drei Stück:
250ml Milch 125g Weizenmehl (405) 1 Ei 1/2 TL Salz |
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In einer benachbarten Pfanne lässt man dann den grob gehackten Mangold schwitzen, gibt den Ziegenfrischkäse dazu – wieviel? Wie es der Wohlgeschmack erfordert. Hier kann man eigentlich nix falsch machen. Im schlimmsten Fall hat man zuviel Käse im Pfannkuchen und da frag ich mich, wo das schlimm ist 😉 Wenn dann die Pfannkuchen fertig sind und die Füllung mit Pfeffer, Salz und Muskat abgeschmeckt wurde rollt man das schön auf, schneidet es in hübsche Scheibchen und gibt diese auf einen vorgewärmten Teller. Mahlzeit!
Mehr Bilder auch heute wieder im Flickr-Album.
Deine Pfannkuchen gefallen mir! Vielleicht mach ich am Sonntag sowas ähnliches zu meinem Rehfilet! Oder ganz anders, mal sehen.
Und das Sößchen…hmmmm.
Nur bin ich kein Fan von Schweinefilet. Liegt vielleicht daran, dass es bei uns nur dsas Fleisch von Turboschweinen gibt.
Ansonsten, gut gemacht!
Vielen Dank! Die Pfannkuchen gehen sicher auch gut mit Spinat – was eigentlich meine erste Wahl war. Das Fleisch war wirklich toll, das Schwierige bei diesem Metzger ist eigentlich nur, dass man meist nicht das kriegt, was man grade will. Aber das macht´s dann auch irgendwie wieder aus, weil´s einen als Koch gleich ganz anders fordert 😉
Wild muss ich wohl auch mal machen, kommt ja momentan gerne auf die Teller.
Wenn Dein Metzger mit Onglet nichts anfangen kann, könnte er es Dir auch mal endlich geben! 😉
Ich hab’s mit Schwein nicht so, als aufmerksamer Leser meines Blogs weisst Du vielleicht um meine Gemengelage von religiöser Prägung und gesundheitlichen Bedenken.
Wobei ich schon seit Monaten ein mit Pflaumen gefülltes Schweinefilet auf der Nachkochliste habe.
Marinaden brauchen mindestens 1 Std. pro cm, d. h. mit Deinen 30 Minuten ist noch nicht so viel gewonnen. 😉
Aber ich kenne das, mir fallen die Rezepte mit Marinaden auch immer kurz vor knapp ein.
Joah, das hab ich ihm ja auch gesagt, aber „des wird nur so runt´r´geschnitte un kummt in die worscht“. Keine Diskussion… Aber ich krieg die Dame im Verkauf schon noch dazu, ihn zu überreden. Es gibt hier noch einen Bauern um die Ecke mit eigener Zucht (Salers, hm, mal gespannt) und Schlachtung. Da hab ich schon angefragt – die schlachten nächste Woche, mal gespannt was draus wird.
Danke für den Tip mit dem Marinieren. Ist notiert. Jetzt wo ich drüber nachdenke klingt die halbe Stunde auch albern. Hähnchen oder Grillfleisch mariniere ich meistens mindestens am Vortag. Andererseits geht´s ja bei dem Filet weniger darum das Fleisch mürbe zu machen, oder saftiger, sondern nur um den Geschmack. Da ist die Stunde/cm wahrscheinlich der beste Kompromiss. Man könnte aber auch überlegen, ob das nicht genügt, die Marinade als Sauce zu reichen.
Also ich muss dir ein Kompliment aussprechen: Tolles, mit viel Liebe gekochtes, Rezept. Bekanntlich geht ja Liebe durch den Magen! Ein Essen ideal für das erste Date um seinen Liebsten oder seine Liebste „einzukochen“ und für immer an sich zu binden…bin heut auf der romantischen Welle unterwegs…nicht nur kochen ist schön.Freue mich,dass du es nachgekocht hast.lg
Danke für´s Kompliment 🙂 Ich hab noch was schönes zum Thema Kochen und Sinnlichkeit: Wie auch beim Beischlaf ist es während des Kochens nicht immer ganz sicher, ob das Vorhaben vollends gelingt; bisweilen ist auch beim Garen der Weg das Ziel, die Zubereitung der Speisen selbst eine Befriedigung. Dank einer unbändig ausgelebten Naschlust ist das Mahl nur noch deren Vollendung.
Hallo Alex,
ich bin zwar auch nicht so der Schweinefleisch-Fan, aber dein Gericht sieht wunderbar lecker aus! Mangold mag ich sowieso. Ist das auf dem untersten Bild deine Küchenarbeitsplatte oder Steinboden? Sieht toll aus!
Grüßle
Simone
Hallo! Freut mich, wenn´s gefällt, war auch wirklich sehr lecker. Schweinefleisch gibt´s hier auch eher selten, aber wenn mich so ein schönes Stück anlächelt, kann ich selten widerstehen. Das auf dem Bild ist Küchenarbeitsplatte, eigentlich von unserem „Essplatz“ in der Küche – aber mittlerweile nenne ich es „den Pass“ 😉 Du kannst das auf diesem Bild ganz gut erkennen: http://www.chefhansen.de/wp-content/uploads/2010/10/IMG_5311.jpg
Ah, ich verstehe! Einen schönen „Pass“ hast du da ;)! Die strukturierte Oberfläche macht sich sehr gut auf den Fotos.
Ja, ich mag den „Pass“ auch sehr gerne. Wir frühstücken jeden Morgen daran und außerdem ist es quasi eine erhöhte Arbeitsfläche, was meinem Rücken sehr gefällt 😉 Und es ist perfekt für die Nudelmaschine, die sich ganz einfach dranschrauben lässt und man hat genug Platz um richtig lange Platten auszurollen.
Die Oberfläche nennt sich „Beton Dunkel“ und ist eigentlich nur ein Kompromiss, denn ich wollte echten Beton haben 😉