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Chef Hansen

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Wurst

Caipirinha Grillparty

30. August 2016 by Alex Kommentar verfassen

Wenn Hansens feiern, bleibt meist kein Auge trocken. Natürlich können wir auch ohne Alkohol Spaß haben, aber auf dem Land herrscht ein ungezwungenerer Umgang 😉 Und auch wenn wir an der Mosel natürlich am liebsten Wein trinken, haben wir diesen Sommer eine Ausnahme gemacht und auf Einladung von thebar.com den Korken auf der Flasche gelassen und uns ein paar Caipirinhas zum Grillen schmecken lassen.

Caipirinha Grillparty

Caipirinha Grillparty

Dass Caiprinha übersetzt sowas wie „Der kleine Dorfbewohner“ oder „Hinterwäldler“ bedeutet ist in diesem Zusammenhang natürlich mehr als passend. Die Zubereitung sollte jedem (Stadt-, Land- oder Flussbewohner) gelingen. Zum abspeichern, findest du das gelingsichere Caipirinha Rezept und viele weitere Zusatzinfos auf thebar.com – in einer leckeren Variante mit Spiced Rum. Eine schöne Idee, die für etwas Abwechslung im Caipi-Einheitssumpf sorgt.

Der Caipirinha (du darfst auch „die Caipirinha“ sagen, wenn du darauf bestehst) kommt mit wenigen Zutaten aus. Ein Grund einen besonderen Augenmerk auf die Qualität zu legen. Neben einem geschmackvollen Rum ist die Limette die geschmacksgebende Hauptzutat. Wichtig dabei ist, dass der Limettengeschmack nicht hauptsächlich aus dem Saft kommt, sondern aus der Schale. Deshalb wird die Limette auch gequetscht und nicht einfach nur ausgepresst.

Caipirinha Grillparty

Caipirinha Grillparty

Der Limettensaft hilft den Zucker gleich zu Beginn aufzulösen. Das kann der Saft aber nicht so wahnsinnig toll, weshalb wir ihm mit der Auswahl des Zuckers dabei helfen. Der besonders grobkörnige, dunkle Zucker scheint hierzulande erste Wahl zu sein. Findet sich dann aber oft als Bodensatz wieder. Deshalb, und auch damit wir nicht wie die Verrückten rühren müssen (was den Caipi nebenbei unnötig verwässert) empfehle ich einen feineren Zucker.

Was das Verwässern angeht, spielt natürlich auch das Eis eine große Rolle. Ein Kompromiss zwischen Eisflocken und Eiswürfeln ist super. Mein Eis-Crusher crushed ungefähr auf 1cm Größe und auch die Crushed-Eis Beutel von der Tanke haben eine gute Größe – sind aber natürlich nicht aus frischem Quellwasser…

Gegessen haben wir auch – und gegrillt wie die Hinterwäldler: Ein Feuer, liebevoll aus Brennholz geschichtet, lecker marinierte Schweinenacken und Grillwürste auf dem Schwenker gebruzzelt und fertig ist der perfekte Grill-Abend.

Caipirinha Grillparty

Caipirinha Grillparty

Werbehinweis: Dieser Beitrag wurde von thebar.com gesponsored. Auf den Inhalt des Artikels wurde kein Einfluss genommen.

Kategorie: Grillen, sponsored, Trinken Stichworte: Cachaça, Caipi, Caipirinha, Feuer, Grillen, Limette, Steak, Wurst, Zucker

Salsiccia Fleischbällchen in Tomatensauce – Der Anfang seiner Geschichte

24. Juni 2015 by Alex 12 Kommentare

Vollbremsung. Kaum fünf Minuten unterwegs, schon ist es wieder passiert. Dabei war am Morgen alles perfekt vorbereitet. Die Klamotten waren rausgelegt, Frühstück fertig im Kühlschrank, der Wecker klingt: Er steht auf, duscht, rasieren, halbes Kilo weniger auf der Waage. Zähne geputzt, frischer Atem. Pünktlich die Haustür hinter sich zugezogen. An den Abholzettel vom Paket hat er gedacht und an die Lovefilm-DVD vom Vorabend. Und jetzt steht er da auf der mittleren Spur. Links drängelt sich das Blaulicht vorbei und rechts am Horizont zieht der perfekte Tag weiter in eine andere Stadt. Eine Stunde später ist er im Büro. Ein Daimler ist einem anderen Daimler hinten drauf gefahren und beide Sterne sind verbogen. Kratzer sieht er keine, aber wehe es stellt sich heraus, dass die Nummernschildaufhängung verzogen ist… Der Polizist hat noch nen beschisseneren Tag, denkt er, genau wie der Angebummste – ein letzter Rest von Optimismus. Sein Chef grinst nur doof und deutet an, dass er die halbe Stunde Verlust schon aufholen wird. Bis um Neun. Er kenne das ja schließlich schon von letzter Woche. Kennt er, macht eine unanständige Geste in der Hosentasche und liest erstmal seine E-Mails. Dass man das nicht als erstes am Morgen tun soll hat er gehört. Aber man soll ja auch Zahnseide benutzen, den Rasen nicht kürzer als vier Zentimeter schneiden und nach Sechs keine Kohlenhydrate zu sich nehmen…

Salsiccia Fleischbällchen, das zweitbeste, dass du aus einer Fenchelwurst machen kannst

Er ist nicht mehr sein eigener Herr. Manchmal fühlt es sich an, als würde er bis zum Hals irgendwo drin stecken. Er hat gelernt Klimmzüge zu machen, um wenigstens ab und zu mal tief Luft holen zu können. Doch die Scheiße holt ihn immer wieder ein. Am Abend, im Stau auf dem Heimweg, kommt ihm die gleiche Idee wie an den Tagen zu vor. Schon lange träumt er davon einfach nur noch vor sich hin zu kochen. Und zu essen. Und diese Leidenschaft mit Menschen die er liebt zu teilen. Eine unbändige Lust nach italienischen Würsten packt ihn, als er wieder freie Bahn hat und das Gaspedal voll durchtritt. Er öffnet das Fenster einen Spalt und stellt sich vor mit seiner Vespa durch die Gassen einer italienischen Kleinstadt zur tuckern. Ein paar Blumen für die liebste auf dem Gepäckträger, und Rotwein. Er will noch zum Metzger und hat Glück. Zum ersten Mal für heute, denn der Metzger legt grade eine frische Portion vom eingelegten Rückenspeck in die Auslage. Lardo darf er ihn nicht nennen. Die beiden diskutieren ein wenig über die Zubereitung der Wurst, Salzmenge und so. Eine Oma belauscht die beiden neugierig und bietet ihm eine frische Fenchelknolle aus ihrem Garten an. Den Darm gibt’s geschenkt. Hier teilen sich die Menschen eine Leidenschaft.

Der nächste Morgen, er zieht die Haustür hinter sich zu und fünf Minuten später steht er wieder. Im Radio R.E.M. – und er muss weinen. Und lachen. Neben ihm steht der Metzger im Stau. Er steigt einfach aus, beim Metzger ein und sieht zwei Schweinehälften im Kühlabteil baumeln. Nur die Sau hat noch nen beschisseneren Tag. Beide lachen. Der Metzger muss wohl das gleiche gedacht haben. Warum er sich das jeden Morgen antue will der Metzger wissen und er kann ihm keine Antwort darauf geben. „Komm mit zu mir, wir nehmen das Tier auseinander, dann kommst du mal auf andere Gedanken“. Kann er das machen? Der Metzger bietet ihm einen Schluck aus seinem polierten Flachmann an. Selbstgebrannter vom Alten. Er kann.

Großen Staunen über die Präzision, wie der Metzger das zentnerschwere Tier zerteilt. Und wie scharf die Messer sind. Hier ein Schnitt, da ein Schnitt, ein kunstvoller Hebelgriff und schon liegt der Schinken vor ihm. Das ist toll, aber durch seinen Kopf rattern die Rezepte und Zuhause liegen noch Speck und Fenchel. Zuhause wartet auch das schlechte Gewissen und sieben Anrufe in Abwesenheit. Der Chef. Aber der Metzger hat recht, erstmal Wursten. Das soll er tun, erstmal in der Küche stehen, so lange bis er nicht mehr kann und dann noch ein bisschen und wenn das bisschen nie kommt, dann soll er einfach nochmal vorbeikommen und wird mit Nachschub versorgt. Und dann legt er los. Drei Zwiebeln schneidet er in präzise Würfel. Er würde die auch dann alle in die gleiche Größe schneiden, wenn sie später im Fleischwolf landen. Hier, in seiner Küche, da ist er sein eigener Herr. Er fängt wieder an zu weinen (diesmal Zwiebeln), wischt sich wütend die Tränen von der Backe und heizt die Pfanne auf, in der er die Gewürze für seine Salsicca anröstet. Pfeffer, Fenchelsaat, getrocknete Chilischoten, Wacholderbeeren und Piment. Im Garten pflückt er einen frischen Bund Oregano, mörsert die Gewürze und massiert sie zärtlich in das ebenso akkurat gewürfelte Fleisch.

Salsiccia Fleischbällchen, das zweitbeste, dass du aus einer Fenchelwurst machen kannst

Der Metzger hat ihm ein paar Meter Darm geschenkt, aber er hat auch noch welchen im Kühlschrank. Schon eine ganze Weile. Egal, was soll schon groß passieren. Heute ist ein guter Tag, einer an dem er sich unbesiegbar fühlt. Und so ein Darm, schön eingesalzen, wird auch nicht schlecht. Und wenn schon, ist nicht seine erste Lebensmittelvergiftung. Und wo er so über Lebensmittelvergiftung nachdenkt, probiert er ein bisschen von der rohen Wurstmasse. Er ist begeistert und probiert nochmal, aus einer ganz anderen Ecke der Schüssel, nur um sicher zu gehen, dass auch wirklich alle Kräuter und Gewürze gut verteilt sind. Und nochmal. Und nochmal. Kein schlechtes Gewissen. Er arbeitet sauber und nur mit einwandfreien Zutaten. Aber was ihn noch viel mehr beschäftigt ist der Rest, der in der Wurstfüllmaschine zurück bleibt. Reicht locker noch für drei oder vier Würste. Oder soll er sie sich auf’s Brot schmieren? Mett Deluxe? Überhaupt, eine schöne Idee für einen eigenen Laden: Die Metteria! Er sieht schon das Schild knarzend im Wind schwingen und denkt plötzlich an Fleischbällchen, rundherum angebraten, stellt sich vor, wie er eine Dose geschälte Tomaten darüber ausschüttet und den Rest aus der Rotweinflasche dazugibt. Frisch gehackte Kräuter: Oregano, Thymian, Rosmarin und Basilikum gibt er erst in die Pfanne, als die ganze Flüssigkeit fast vollständig verkocht ist und isst die alles alleine auf.

Der nächste Morgen. Durchfall. Lieber wieder ins Bett. Er träumt von einem Fiebertraum, träumt sich ins ein Delirium, wacht aber zwei Stunden später erholt und gesund wieder auf. Hat wohl nur zuviel gegessen. Er bleibt sicherheitshalber den Tag noch zuhause und unterhält sich mit der Planung für seine „Metteria“. An den Job verschwendet er keinen Gedanken. Dafür hat er am nächsten Morgen im Stau noch Zeit genug. Jetzt schreibt er erstmal sein Rezept für Salsiccia Fleischbällchen auf und tunkt mit einem Foccacia die letzten Reste der Tomatensauce aus der Pfanne…

Und so beginnt sie. Seine Geschichte. Die Geschichte der Metteria – oder geht sie doch im Büro weiter? Oder endet dort? Erzähl du’s mir! Wie soll es mit ihm weitergehen? Soll er sich in die Fleischfachverkäuferin verlieben, oder in seine Kollegin, die ihn lieber im Büro um sich hat, als Abends in der Metteria – und wie wollen wir ihn überhaupt nennen?

5 from 1 reviews
Salsiccia Fleischbällchen in Tomatensauce
 
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Vorbereitung
15 Minuten
Kochzeit
30 Minuten
Gesamtzeit
45 Minuten
 
Dazu schmeckt am Besten frisches Foccacia - entweder vom Bäcker des Vertrauens oder nach dem Rezept von Highfoodality
Portionen: 2
Zutaten
  • 4 Salsiccia, roh, ungebrüht und nicht geräuchert
  • 4 EL zum Braten geeignetes Olivenöl
  • 1 Dose gewürfelte Tomaten
  • 1 Glas Rotwein
  • Oregano, Rosmarin, Thymian und Basilikum nach Geschmack
  • Schwarzer Pfeffer
  • Salz
Anweisungen
  1. Das Wurstbrät aus der Hülle drücken und 10 gleich große Bällchen daraus formen.
  2. Die Bällchen rundherum kräftig anbraten.
  3. Tomaten und Rotwein angießen und köcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast vollständig verkocht ist.
  4. Kräuter fein hacken und unterheben.
  5. Vorsichtig mit Pfeffer und Salz abschmecken, aber wahrscheinlich hat die Wurst die Sauce schon genug gewürzt.
3.3.3077

 

Kategorie: Rezepte, Wurst Stichworte: Foccacia, Salsiccia, Tomate, Tomatensauce, Wurst

Bratwürste zum Pale Ale

27. September 2013 by Alex 10 Kommentare

Ich kann kein Bier brauen. Nicht, dass ich es jemals versucht hätte, aber cooler wär´s schon. Doch zunächst zu einer Frage, die mich seit einer Weile beschäftigt. Ich befinde mich in einem Lebensabschnitt, in dem ich mich langsam mit dem Gedanken anfreunde, bald den abenteuerlichsten Schritt zum Erwachsenen zu machen: Vater werden. Oder besser gesagt – und grade da sehe ich die Herausforderung: Vater werden, Mensch bleiben. Wenn ich die Eltern um mich herum so betrachte stelle ich mir auffallend oft die Frage: Wann ist mein Kind eigentlich alt genug Scheiße sagen zu dürfen? Ich sage das S-Wort ständig. Laut und deutlich. Nicht etwa Scheibenkleister oder ähnlich weichgespülte Umschreibungen bei denen doch jeder Dreijährige das Wort hört, das er selbst nicht in den Mund nehmen darf. Junge Eltern in meinem Umfeld tun mir das gleich, trotzdem quält mich der Eindruck sie wünschten sich nichts sehnlicher als eine Fünfprozenthürde für Kraftausdrücke im Kindergarten.

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Und ich kann noch so angestrengt überlegen, es fällt mir nicht ein, wann ich angefangen habe Scheiße zu sagen. Ich habe mir sogar ein Tourette antrainiert und sage manchmal "F'cken" und schüttle dabei den Kopf während ich mein linkes Auge zupresse, wenn ich mich selbst bei einer Dämlichkeit erwische. Ich weiß, nicht lustig, aber irgendwie dann doch wieder… Neulich ist es mir sogar in einem unpassenden Moment rausgerutscht und nun versuche ich es wieder abzutrainieren. Wer sich selbst nicht erziehen kann, sollte das bei Kindern vielleicht erst garnicht versuchen. Trotzdem starte ich hier und heute einen beispiellosen Selbstversuch, gehe auf Fluch-Kur und verzichte für eine Woche auf sämtliche Schimpfworte. Wird bestimmt total lustig.

Ich kann also noch kein Bier brauen. Man könnte jetzt meinen, das sei egal, da es gutes Bier in Hülle und Fülle gibt und das stimmt auch. In meinem direkten Umfeld – jede Menge kleine Brauereien mit anbetungswürdigem Bier. Nur beschränkt sich mein kulinarischer Anspruch nicht auf´s Flüssige. Wie beim Wein sollte sich schon ein anregender Dialog mit der Mahlzeit ergeben und da ich mich auf´s Bier schon festgelegt hatte, musste ich für´s Essen meine Phantasie spielen lassen. Und was passt besser zum Bier als ne Wurst. Außerdem muss man beim Bier nicht bei jedem Schluck mit dem Glas vor der Nase wedeln und kann sein Getränk auch mal gegen den Durst einsetzen.

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Meine Wahl fiel auf das Pale Ale aus der Braumanufaktur Schönbuch, deren Brauhaus ich sehr schätze, auch wenn man bei zwei von drei Besuchen keinen Platz bekommt und sich auch Keiner darum bemüht welchen zu machen. Laut Brauerei duftet das Pale Ale nach Mango, Lyche und Melone. Schon beim ersten Schluck war mir spontan nach Szechuan-Pfeffer, etwas Kohligem und ausgeprägtem Fleischgeschmack. Kann man alles problemlos in eine Wurst packen und den Fleischgeschmack unterstreichen wir durch einen hohen Anteil aromatischen Rindfleischs.

Die Würste werden langsam, zusammen mit einer Sternanis gebraten und im Ofen warm gehalten, während der Bratensatz mit einem Glas Szechuan-Brühe (Heston Blumenthal at home) losgekocht wird. Dazu noch ein ordentlicher Schluck Orangensaft und das Ganze sirupartig einkochen, anschließend die Wurst darauf betten. Zusammen mit Kartoffel-Kürbis-Püree (Kümmel!) und etwas Kresse servieren. Zum Abschluss mit einem Schwarzen Johannisbeer-Brand den Geschmack von Wurst und Bier unterstreichen.

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Disclaimer: Der Brand aus dem Hause Ziegler wurde mir freundlicherweise von den Mädels der Storykitchen zum Verkosten angeboten – auf das Bier bin ich selbst gekommen und stehe (noch) in keiner geschäftlichen Beziehung zu Brauerei.

Kategorie: Groovy Food, Rezepte, Wurst Stichworte: Bier, Kürbis, Pale Ale, Püree, Szechuanpfeffer, Wirsing, Wurst, Wursten

Allerlei Kohl

3. Februar 2011 by Alex 7 Kommentare

Verschiedene Food-Magazine haben mich tatsächlich dazu gebracht, nach dem doppelten Rotkohlvergnügen zu Weihnachten und dem rockigen Spitzkohl kürzlich, jetzt auch noch einen Weißkohl in Szene zu setzen. Allerdings sind diese Magazine ja immer sehr witzig mit ihren Mengenangaben. 150g Weißkohl, oder auch schön: Ein kleiner Weißkohl von 500g. Der kleinste Weißkohl, der aufzutreiben war, brachte stolze 1000g auf die Waage, aber das macht nichts, denn Weißkohl ist ja beliebt für deftige Gerichte wie Kohlrouladen oder Krautkuchen und schafft damit einen schönen Kontrast zu dem ganzen Süßkram, den ich hier neuerlich verwertet habe. Wobei verwertet jetzt leichtfertig dahin gesagt ist. Das Meiste wird auf den Hüften für schlechtere Zeiten eingelagert sein und da die nicht von alleine kommen kündigt sich am Wochenende freundlicherweise der Frühling an und damit hoffentlich die Eröffnung der diesjährigen Bikesaison. Aber kein Grund deswegen auf das Vitamin C aus dem Kohl zu verzichten. Der Anteil davon entspricht ungefähr dem von Orangen, also garnicht schlecht. Außerdem gibt es Stoffe im Weißkohl denen eine antibakterielle Wirkung nachgesagt wird, aber leider dämpfen die wohl auch die Jodaufnahme der Schilddrüse, was früher, als die Menschen sich im Winter verstärkt von Kohl ernährt haben, zu Problemen geführt hat. Aber da das der letzte Kohl für dieses Jahr wird, muss die Schilddrüse einfach mal ein Auge zudrücken.

Das mit den Mengenangaben in Rezepten ist eh immer so ne Sache. Klar kann man sich da sklavisch dran halten, das sichert einem aber noch lange nicht den erhofften Erfolg. Dafür sind die Zutaten an sich schon viel zu unterschiedlich und warum sollte man in Öl eingelegte, getrocknete Tomaten jetzt auf genau 40g abwiegen, wenn man den Geschmack davon so gerne mag. Ich gehe beim Kochen gerne so vor, dass ich die Zutaten einzeln probiere, nachdem das Rezept studiert wurde und versuche mir dann vorzustellen, wie das Gericht wohl schmecken soll und welche Rolle die einzelnen Zutaten spielen. Dabei habe ich natürliche meine eigene Geschmacksvorstellung und gebe von Zutaten, die ich gerne mag, oder von denen ich weiß, dass sie sich in dem Gericht gut vertragen, gerne etwas mehr dazu. Beim Backen verhält sich das natürlich ein wenig anders – da kann nicht einfach 100g Butter mehr dazugegeben werden, nur weil man Butter so gerne mag. Aber das macht das Backen irgendwie auch aus, es wirkt entspannend, üblicherweise kann man davon ausgehen, dass das was bei einem Backrezept rauskommt auch lecker wird.

Nachdem ich dem Roquefort neulich schon ein Brot gebacken habe, war ich sehr erfreut, dass die aktuelle Essen und Trinken (2/2011) ein nettes Rezept für ein rustikales Kohlbrot mit Mettwurst enthält, das ich gestern gerne nachgebacken habe. Es wird im Rezept zu Pizzastein und Gärkorb geraten, dem Brot selbst gönnt man aber nicht mehr als 1,5 Stunden Gehzeit. Klar, ist ja auch nur Hefe drin, was mich ein bisschen wundert, wo man doch grade den Sauerteigansatz vom Seitenbacher förmlich nachgeworfen kriegt. Egal, ich hab mich für´s erste mal weitestgehend ans Rezept gehalten, würde aber doch versuchen, diese leckeren Zutaten beim nächsten Mal in einem Roggen-(misch)Brot zu verbacken. Die Idee an sich ist nämlich Klasse. Beim Einkaufen, war ich mir ziemlich sicher, dass vier Mettwürstchen locker 250g haben und gönnte mir gleich eins davon als Snack. Um auf die geforderte Menge zu kommen wären allerdings acht Würstchen nötig geworden, weshalb ich noch 150g vom angerauchten, gekochten Schinken dazugeben habe, der vorrätig war. Leider ist die Brotkruste eher krümmlig und nicht unbedingt das, was ich von einem rustikalen Brot erwarte. Das Rezept ergibt einen ordentlichen Laib, der 6 Personen satt kriegt:

150g Weißkohl
50g 1 Zwiebel
250g 100g Mettwurst
150g angerauchter, gekochter Schinken
1 TL 2EL Butterschmalz
1 2 TL Kümmelsaat
1 2 TL edelsüßes Paprikapulver
2 TL 4 EL Salz
20g frische Hefe
400g Weizenmehl (1050)
2 EL dunkler Rübensirup
200ml Schlagsahne
Mehl zur Verarbeitung
  • Die Hefe in eine Schüssel bröseln und mit 100ml lauwarmem Wasser verrühren. 15 Minuten in Ruhe lassen. Mehl, Rübensirup und Sahne dazugeben und ordentlich zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Kurz vor Schluss das Salz dazugeben und noch kurz mitkneten. Das kann selbst in der Küchenmaschine schonmal 10 Minuten dauern. Zugedeckt an einem warmen Ort auf die doppelte Größe aufgehen lassen (ca. 1 Stunde).
  • Weißkohl und Zwiebel fein würfeln. Mettwurst und Schinken in 2cm dicke Scheiben schneiden. Butter in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel mit dem Kohl darin glasig dünsten. Mettwurst, Schinken, Kümmel und Paprika dazugeben und kurz mitbraten. Kräftig mit Salz würzen und abkühlen lassen.
  • Wenn der Teig ordentlich aufgegangen ist mit der Kohl-Masse verkneten und die bemehlte Kugel nochmal eine halbe Stunden gehen lassen. Hierfür empfiehlt sich jetzt der Gärkorb, den ich nicht habe. Ich habe eine Schüssel mit einem bemehlten Tuch ausgelegt und den Teig herein gegeben.
  • Backofen auf 220 Grad vorheizen (Ober-/Unterhitze). Wer hat, legt seinen befeuchteten Pizzastein aufs Rost.
  • Die Teigkugel auf ein bemehltes Backblech stürzen, kreuzförmig einritzen und in den Ofen geben. 30 Minuten backen, danach Temperatur auf 180 reduzieren und weitere 30 Minuten backen.
  • Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Ungeduldige wie ich, dürfen vorsichtig aufschneiden, ein bisschen gesalzene Butter daraufgeben und warm genießen.

Das alleine hätte schon eine ordentlich Mahlzeit ergeben, aber irgendwie hatte ich das Bedürfnis dieses Brot nur als Beilage zum Weißkohl aus der aktuellen Beef (Ausgabe 4) zu reichen. Der vertraute Geschmack von gebratenem Pancetta, Knoblauch und Kräutern haben dieses Gericht zum einem Must cook gemacht. Leider kann ich nicht mit den genauen Mengenangaben dienen, die ich verwendet habe – ich denke mal Der Rest des Weißkohls hilft dir nur bedingt weiter. Wie ich in der Einleitung schon angedeutet habe, wurde die Menge der getrockneten Tomaten locker verdoppelt. Vom Pancetta habe ich den Rest verwendet, der noch im Kühlschrank war, dürften so 200g gewesen sein. Da war ich faul und hab einfach von der dünnen Seite die Scheiben runterschnitten. Ich kaufe den Speck immer am Stück und schneide ihn mir dann, wie ich ihn brauche. Im Rezept wird Piment d’Espelette zum Schärfen verwendet. Dabei handelt es sich um französischen Chili, den ich jetzt natürlich nicht im Schrank hatte. Deswegen habe ich einfach normalen Chili verwendet und geschmacklich mit etwas Nelkenpfeffer nachgeholfen. War jetzt kein Schaden. Ich gebe das Rezept mal so wieder, wie es die Beef vorgesehen hat:

1 Kleiner Kopf Weißkohl von 500g (haha!)
40g getrockente Tomaten in Öl
1 Gemüsezwiebel
2 Knoblauchzehen
80g Pancetta
gemischte Kräuter (Petersilie, Kerbel, Estragon, Schnittlauch)
2 Scheiben Toastbroat
1 1/2 EL Butter
Salz
1 TL Piment d’Espelette
  • Tomaten abtropfen lassen, 2 1/2 EL Öl auffangen. Kohl vierteln, äußere Blätter ablösen und Strunk keilförmig herausschneiden. Kohl in etwa 3 cm große Blättchen schneiden. Kohl kurz in kochendem Salzwasser blanchieren, dann in Eiswasser abschrecken, abtropfen lassen.
  • Zwiebel und Knoblauch abziehen, würfeln und in einem Topf in 2 EL von dem Tomatenöl andünsten. Kohl dazugeben und mitdünsten. Saft angießen und alles bei schwacher Hitze dünsten.
  • Pancetta fein schneiden und in einer Pfanne in mehr von dem köstlichen Tomatenöl knusprig auslassen. Tomaten klein schneiden. Kräuter abspülen, trocken schütteln. Blätter abzupfen und fein schneiden. Toastbrot entrinden und fein mahlen. Anschließend in einer Pfanne in der heißen Butter unter Rühren goldbraun rösten, dann leicht salzen und die Kräuter unterheben.
  • Pancetta und Tomaten unter den Kohl mischen. Alles mit Piment d’Espelette und Salz abschmecken. Kohl mit Kräuterbröseln anrichten.

Ist insgesamt ne leckere Sache geworden, auch wenn ich die beiden Gerichte nicht mehr unbedingt zusammen auf den Teller bringen würde. Mir hat der Kohl besser geschmeckt, Frau Hansen war von dem Brot ganz begeistert, so dass dann am Ende jeder Glücklich war – ich bin besonders glücklich, wenn du tatsächlich bis hier her gelesen hast, aber versprochen, es lohnt sich mal eins von diesen herzhaften Rezepten zu probieren.

Kategorie: Bäckerei, Küche, Rezepte Stichworte: Brot, Gebacken, Knoblauch, Kohl, Kräuter, Mettwurst, Schinken, Speck, Tomaten, Weißkohl, Wurst

Amuse Bouche – Kartoffelsalat mit Würstchen

22. Dezember 2010 by Alex 8 Kommentare

So, endlich habe ich eine Darreichungsform für Kartoffelsalat mit Würstchen gefunden, die mir gefällt. Die Koch-Area 51 hat mich dann mit ihren Beta-Versionen für´s Weihnachtsmenü auf die Idee gebracht einen kompletten Gang in einem Bissen unterzubringen.

Also hab ich schnell eine große Kartoffel gekocht, 200ml Salatcreme hergestellt aus Mayo (selbstgemacht – 1Ei, 1TL Senf, Zitrone, Öl dazugeben bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist), Essig, Gurkenwasser, Pfeffer und Salz. Die Kartoffel, ein Wiener Würstchen, Gürkchen und nen Apfel in kleine Scheibchen schneiden. Dann zwei Gelationeplatten in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken, in einen kleinen Topf geben, bei wenig Hitze auflösen, ein paar Löffelchen Salatcreme dazugeben und wenn sich alles vermischt hat, zurück in die Salatcreme geben und den Boden eines Eiswürfelbehälters damit bedecken – eine kleine Spritze hat dabei wertvolle Dienste geleistet.

Im Eiswürfelbehälter die Scheibchen nach Lust und Laune (siehe Bild…) stapeln und mit der restlichen Creme bedecken, ab in den Kühlschrank für zwei Stunden. Derweil Apfelkaviar herstellen. Mal gespannt wie´s ankommt – Frau Hansen fand das Versucherli sehr lecker – ich weiß noch nicht wie ich gelierte Mayonnaise finde 😉

Kategorie: Küche, Rezepte Stichworte: Amuse Bouche, Kartoffel, Molekular, Selbstgemacht, Weihnachten, Wurst

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...und ich denke immer an Essen. Ich koche, was mir schmeckt. Am liebsten jeden Tag. Da ich gerne Geschichten erzähle und beim Essen liebe Menschen um mich habe gibt es seit 2010 den Blog Chef Hansen. Ich esse gerne Fleisch, manchmal auch nicht, ich trinke Bier und Wein, meine Wurst mach ich am liebsten selber und sobald die Sonne scheint trifft man mich am Grill. Um noch mehr über Chef Hansen zu erfahren Klicke hier →
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