Meine Lieben! Ich wünsche euch ein tolles neues Jahr und immer eine handbreit Sauce unter´m Tellerrand. Entgegen dem Trend zu Reduzierung und innerer Einkehr hab ich´s zum Jahresabschluss in der Küche nochmal so richtig krachen lassen – für Anderes fühl ich mich einfach noch zu jung – und damit meine ich jetzt eher die geistige Reife 😉 Aber nachdem die jetzt folgenden Teller gestern Abend alle ordentlich an den Tisch kamen, wurde mir klar – sowas gibt´s erst zum nächsten Schaltjahr wieder. Vielleicht.
Begrüßt haben wir unsere Gäste mit einem Gläschen Rieslingsekt und Klassikern mit Wiener Würstchen. Da gab es die fast schon legendären Kartoffelsalat-Pralinen mit Apfelkaviar, Mini-HotDogs mit Curry-Gurken und Rotwein-Zwiebeln und etwas, was als schwäbisches Sushi geplant war. Leider kam mir die Idee alles in einer Kalbsfond-Folie einzuwickeln so spät, dass kein E461 mehr aufzutreiben war. Also stellt euch einfach vor, das Würstchen sei in Linsen gehüllt und außen rum eine formstabile Hülle von handgeschabten Spätzle… Die Linsen im Entenfond zu garen war eine gute Sache!
Die Brokkoli-Suppe habe ich mir bei Robert abgeschaut – seinen Blog möchte ich euch unbedingt ans Herz legen! Dazu gab´s geröstete Mandeln und Mandelmilch Panna Cotta, aus der ich ein paar Sterne ausgestochen habe. Macht sich toll und löst sich Dank Gelatine statt Agar-Ager schön in der heißen Suppe auf. Tolle Suppe, Danke Robert für´s Rezept!
Aus dem Kochbuch des Eleven Madison Park wollte ich schon lange was nachkochen. Dieses Gericht hatte es mir beim Durchblättern besonders angetan: Garnelen und Baby Calamari in einer Orangen Beurre Blanc gegart. Konfierte Kartoffeln, Gnocchi, Selleriepüree, kandierte Zitronenschale, sautierte Staudensellerie, Kartoffelchips – mag ich alles sehr gerne – geht alles gut zusammen.
Die Lamm-Krone mit Roter Beete, Brot-Croutons und Wasabi-Honig-Spähren sind dem aufmerksamen Leser längst bekannt. Und wer weiß, wie Food-Blogger funktionieren, dem ist auch klar welche Ehre es für einen Teller ist, ein zweites Mal liebevoll zubereitet und vorgestellt zu werden. Das Lamm habe ich dieses Mal, wie die Rote Beete, im Vakuum gegart. 60 Minuten bei 60 Grad, dann zusammen mit Knoblauch und Thymian in die knallheiße Pfanne – schön arosieren, wie wir das in der Küche von Karl-Josef Fuchs schon sehen durften (allerdings ohne die Flammen). Nach diesem Lamm hätte man genauso gut aufhören können, besser geht´s einfach nicht, so zart wie lecker…
Wir haben uns danach ein Zitronensorbet mit Wodka und Frizzle gegönnt (auch hier lässt Spielweg wieder grüßen 😉 ) und leider vergessen zu fotografieren. Meine alte Schwäche, wenn´s schmeckt gerät das Fotografieren zur Nebensache, wie man bei allen Bildern des Abends gut erkennen kann – vielleicht wär das ne Idee für einen guten Vorsatz…
Für den Enten-Gang hab ich mich nochmal bei Christian Bau und seiner Entenkeulen-Pastilla bedient. Wieder mit Spinat-Matte und Frühlingsrollenteig. Statt Gänse- gab´s Entenleber und wieder kein Entenherz. Dazu habe ich einen Feldsalat gereicht, mit Kartoffel-Chips und Mango.
Der Nachtisch – serviert so gegen halb zwei – sieht man dem Foto kaum an… Es gab ein Apfel-Mandel-Törtchen nach Gordon Ramsay, Marzipan-Bratapfel-Eis, leider etwas außerhalb vom Fokus, deswegen unten nochmal eine Archiv-Aufnahme. Lebkuchen Panna Cotta und ein Pecan-Whiskey-Karamell-Sößchen. Auch wenn der Hunger heute noch nicht zu Besuch war – davon könnte ich grade nochmal eine Portion verdrücken. Wie schön, dass noch eine da ist 😉