Eier sind schon so Kerle. Harte Schale, weicher Kern. Innen weiß – ganz innen gelb. Und was macht man damit in der Küche: Trennen und zwar ganz vorsichtig. Vor allem aber haben sie viel Respekt und Aufmerksamkeit verdient und deswegen denke ich beim hantieren mit Eiern z.B. gerne mal an Pulp Fiction. Eigelb und Eiweiß haben dabei verschiedene Rollen – z.B. sagt ein Eiweiß als Vincent Vega zum Eigelb (Jules Winnfield), kurz bevor dieses Bekanntschaft mit dem Pürierstab macht: „Weißt du was die in Holland statt Ketchup auf die Pommes tun?“ – „Was denn?“ – „Majonaise!“. Oder das Eiweiß Budge Coolidge, als ich versuche das letzte Bisschen von ihm vom Eigelb zu trennen und dieses dabei zerstöre: „Wem gehört diese Schale. Das ist ne Eierschale Baby. Wem gehört diese Eierschale? Dem Eigelb. Was ist mit dem Eigelb. Das Eigelb ist tod, Baby, das Eigelb ist tod…“.
Bevor jetzt jemand mit Bibelzitaten um die Ecke kommt und eine Riesenschweinerei veranstaltet: Respektiert das Ei – das ganze Ei (von mir aus ohne die Schale). Grade für uns Eisproduzenten ist das natürlich ein Problem, denn auf fünf Eigelb kommen nunmal fünf Eiweiß, die ungern im Kühlschrank auf ihre Nichtverwendung warten. Also was tun, wenn man keine Basiers mag und den Verlust der Männlichkeit durch die Herstellung von Macarons fürchtet?
Waffeln!
Jetzt braucht man dazu zwar ein spezielles Waffeleisen, aber zwei von drei Waffeleisenbesitzern die ich kenne, wurden damit beschenkt. Also ab auf den Wunschzettel mit der ultimativen Eiweißvernichtungsmaschine. Folgendes Rezept stammt – mal wieder – aus dem ultimativen Eisbuch
und ich wette, Frozen Desserts
hat sowas nicht 😉
Eiswaffeln:
- Die Eiweiße von 5 großen Eiern (meistens verwendet Lebovitz in seinen Eisrezepten 5 Eigelb)
- 130g Zucker (im Original 170g)
- Ein Hauch Vanilleextrakt
- Eine Prise Salz
- 180g Weizenmehl
- 60g geschmolzene Butter
- In einer Schüssel Eiweiß, Salz, Zucker und Vanilleextrakt verrühren.
- 90g Mehl dazugeben und weiterrühren
- Die geschmolzene Butter unterrühren
- Das restliche Mehl einarbeiten
- Nach Anleitung des Waffeleisen weiterverarbeiten, oder:
Der große Eismeister ist ja der Meinung, man bräuchte da kein Waffeleisen für. Er gibt den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech in den 175 Grad heißen Ofen und backt 10 Minuten – danach auf Sicht, bis die Waffeln Goldgelb sind und rollt sie dann auf. Auch dafür gibt es selbstverständlich Spezialwerkzeug, für das ich mich im Büro ausführlich rechtfertigen musste…
Das Eis im Hörnchen nennt sich Gianduja, schmeckt wie der allererste Kuss und wurde schon von Simone und Moeys Kitchen ausführlich vorgestellt – beide mit interessanten Abwandlungen vom Originalrezept!