Was gibt´s denn heute Abend zu essen? Eine Frage, die wie keine andere die Welt bewegt. Früher war die schnell beantwortet: Wurstbrot, wahlweise mal mit Käse, gerne Gürkchen und im Sommer „frische“ Tomaten. Salat ist auch ein schönes Abendessen, im Sommer sowieso – im Winter eigentlich genauso, dank so leckeren Sachen wie Feldsalat. Irgendwann fängt man dann an, sich mit dem Thema Abnehmen zu beschäftigen und RuckZuck gibt´s Abends keine Kohlenhydrate mehr und den Salat hat man Mittags schon in der Firma gegessen. Bleibt Omelett, Gemüsepfanne und Hähnchenbrust – und auch, wenn das einigermaßen funktioniert hat kommt man irgendwann auf den Dreh, dass es albern sein könnte Makronährstoffe zu verteufeln und kocht Abends Nudeln. Und, oh Wunder, nimmt nicht zu.
Nur weil man die Woche über ne bisschen einfachere Küche pflegt, heißt das noch lange nicht, dass man Tütennudeln kochen muss. Und wenn man schonmal Dinkelmehl im Haus hat, dann kann man daraus auch mal Nudeln machen. Puristen machen ihre Nudeln ja gerne nur mit Hartweizengreis und Wasser – Chef Hansen hat, nachdem endlich eine Nudelmaschine im Haus war, experimentiert und ist dann bei der 50/50 Mischung Weizenmehl / Hartweizengries mit einem Ei, 1 EL Olivenöl und Salz geblieben. Für die Dinkelnudeln hab ich das Verhältnis auf 75/25 geändert – also z.B. für zwei Personen 150g Dinkelmehl, 50g Hartweizengries, 2 Eier, 2 EL Öl und 2 TL Salz. Im ersten Moment war der Teig mir fast zu trocken, nach reichlich kneten war er aber perfekt und ist ordentlich durch die Maschine geflutscht.
In den Flitterwochen auf Gomera gab´s in unserem Lieblingslokal „El Pescador“ ganz fantastische Garnelen – in reichlich Olivenöl und Knoblauch gebraten, zusammen mit Peperoni. So hab ich das dann diese Woche auch mal gemacht und noch einen Zweig Kirschtomaten (geviertelt) dazugegeben. Also nochmal langsam – ist wichtig – die Garnelen (soviel du willst) in reichlich Olivenöl mit reichlich Knoblauch (soviel du verträgst) und fein gewürfelter Peperoni (siehe Knoblauch) anbraten, mit Limettensaft ablöschen, geviertelte Kirschtomaten kurz mitschwenken – gekochte Nudeln dazu, umrühren, servieren.
Hätte ich nie gedacht, aber es stellt sich tatsächlich ein bisschen was von dem Urlaubsgeschmack wieder ein – wobei ich mir nie anmuten würde, mit dem fantastischen Pescador in Konkurrenz zu treten. Dafür ist allein schon die Bedienung viel zu süß 😉 Und erst die Garnelen… Muy Bien.