Alles so orange auf einmal. Kürbisse wohin man sieht, in Farben wie alte Telefone. Unser altes Telefon: Quietschorange, Wählscheibe, 20 Meter Schnur. Ich glaube dieses Gerät hat seinen Dienst vor meiner Geburt aufgenommen, mindestens bis zum Ende der Schulzeit verrichtet und dient heute noch irgendwo als staubfangendes Deko-Objekt im angesagten Stil der Siebziger. Zwischenzeitlich bekam es Konkurrenz von einem Tastentelefon – mit Impulswahlverfahren. Darunter stellt man sich heute ja höchstens noch schüchterne Teenies vor, die, vom Impuls gepackt, den grade angesagten Schwarm anrufen und blitzschnell auflegen, sobald sich auf der Gegenseite jemand meldet. Dann kam ISDN. Telefone im ganzen Haus – eigene Nummer (und eigene Rechnung…). Schnurlostelefone, danach Handys und Internet… Dabei ist viel Motorik auf der Strecke geblieben, denn wer kann heute noch telefonierend Hörer und Gerät, das mit 20 Meter Leitung in der Wand steckt zum Plattenspieler laufen und die Scheibe wenden, ohne dass das Gespräch abbricht. Empfang gab es keinen, dafür Telefonzellen, aber was das war erzähle ich, wenn´s mal wieder was Gelbes zum Essen gibt.
Heute gibt´s hier Kürbiseis – in Variationen sozusagen. Denn Kürbis-Suppe und Gnocchi kann ja jeder 😉 Vom Süßkartoffeleis in The Perfect Scoop inspiriert ging ich für den Bloggeburtstag ans Werk:
Durch die geringe Menge der Ei-Masse wird das sehr schnell eine ordentliche Creme und umso schneller Rührei, da muss man dann schon aufpassen. Beim ersten Versuch habe ich die Kürbis-Milch durch ein feines Sieb passiert – im Mixer kriegt die Masse allerdings die gleiche ordentliche Konsistenz und spart so natürlich noch ein bisschen Arbeit. Pecan-Nüsse passen sehr schön zu diesem Eis. Entweder man rührt sie gleich unters Eis – oder man macht eine Karamellsauce dazu. Für die erste Variante hackt man die angerösteten Nüsse klein und kocht sie mit Ahornsirup in einer Pfanne, reduziert das ein und kriegt köstliche karamelisierte Pecans.
Ein richtiger Knaller wird der Spaß mit der Pecan-Praline Sauce von Hr. Lebovitz – sofern man auf die Hälfte des Zuckers verzichtet. Salzkaramell, Pecan-Nüsse, Whiskey, ich bin vor lauter abschmecken und probieren nicht mehr fertig geworden:
Auch wenn Ingwer zum Kürbis äußerst inflationär verwendet wird – ich komm nicht drum herum. Ich hab grade eh so ne Ingwerphase, sei es in der Kürbissuppe oder als Ingwer-Pannacotta zum Kürbisseis dazu. Bei Pannacotta halte ich mich an Tim Mälzer, d.h. halb Milch, halb Sahne. Die komplette Milch mit der Hälfte der Sahne und dem Aroma (hier Ingwer) und Zucker aufkochen. Ein Blatt Gelatine pro 200ml darin auflösen und wenn die Masse angezogen hat die restliche Sahne geschlagen unterheben. Wichtig ist jetzt das ganze ordentlich durchkühlen zu lassen. Ingwer-Aroma und ein wenig Schärfe im Nachtisch haben noch niemandem geschadet 🙂
Mit dem Essen spielt man nicht, stimmt nicht:
Genießt die Woche, noch sieben Tage, dann ist um 5 schon dunkel…