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Chef Hansen

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Brauerei

Weihnachts Pulled Goose Burger Sponsored by Paulaner Salvator

17. Dezember 2015 by Alex 3 Kommentare

Dieses Jahr schenken wir uns nichts. Alle Jahre wieder. Lieblingssatz aller weihnachtsgeplagten Männer der westlichen Welt. Meistens ausgesprochen zu einer Zeit, in der eh noch kein Mann an Weihnachtsgeschenke denkt. Und Frau noch voll Vernunft und unbeeindruckt vom Vorweihnachtsgefühl ihren Dingen nachgeht. Nur die Weihnachtsmänner im Supermarkt haben sie daran erinnert – Weihnachten ist auf dem Weg. Schenken tun wir uns aber nichts, das wollte sie festhalten. Jetzt ist es dann aber doch wieder so weit. Weihnachtsmarkt mit den Mädels, ein Glüh-Caipi zu viel und vorweihnachtsstimmungsbesudelt begeht sie im Kaufhaus, das nur aus diesem Grund (angeschickerte Weihnachtsmarktbesucher) noch geöffnet hat, den alles entscheidenden Fehler – und kauft ihm Manschettenknöpfe. Mit Delphin drauf. Und Zuhause, er schläft grade ein, haucht sie ihm mit ihrer Limetten-Minz-Fahne ins Ohr: „Schatzi, ich hab noch ein Geschenk für dich gefunden“. An Schlaf ist nicht mehr zu denken – genau die richtige Zeit für einen Doppelbock, wie den Paulaner Salvator, der auch diesen besinnlichen Beitrag heute für uns sponsored.

Weihnachtszeit, Geschenkezeit. Aber dieses Jahr schenken wir uns nix. Außer vielleicht den Pulled Goose Burgerund ein kräftiges Salvator.

Ich versteh das ja, alles aus Liebe und gut gemeint. Ändert aber nichts daran, dass Er jetzt nur noch genau einen Tag hat, sich um ein Geschenk zu kümmern. Und da er die ganze Woche vor Weihnachten noch genug Jahresendgeschäft hat (nicht nur Sie hat kurz vor Schluss ganz tolle Ideen) bleibt ihm genau ein Tag: (Weltuntergangsmusik setzt ein) der vierte Adventssamstag. Parkhäuser bersten, die Einfahrten zugeparkt, dort wo sonst freie Parkplätze sind hängen Handtücher mit Elchmotiv. Geschäfte sind längst leer gekauft. Ein normales Bier wäre jetzt nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein Salvator mit seinem kräftig malzigen Geschmack und fast acht Prozent Alkohol (den man durchaus schmeckt) ist grade stark genug Ihn wieder runterzuholen. Nach dem dritten Bockbier ist es ihm egal, kauft Ihr eine Hello Kitty Jogginghose (für gemütliche Abende zuhause) und ahnt noch nicht, welchen Volltreffer er damit landet.

Weihnachtszeit, Geschenkezeit. Aber dieses Jahr schenken wir uns nix. Außer vielleicht den Pulled Goose Burgerund ein kräftiges Salvator.

Zur Feier des Fests, der Liebe und der Vorweihnachtszeit mit allen ihren erfüllten und unerfüllbaren Erwartungen, habe ich neben dem Salvator noch einen Weihnachts Pulled Goose Burger mit konfierter Gänsekeule, kräftigem Rotkohl, hauchdünnen Apfelscheiben und den ultimativen Feiertags-Buns dabei. Zehn Prozent mehr Butter – und Lebkuchengewürz runden diese saisonale Geschmacksbombe ab. So, und das war’s dann auch für mich und 2015. Ich wünsche euch allen die Weihnachten, die ihr euch wünscht, kommt gut ins neue Jahr. Wir sehen uns , wenn es wieder heißt: Überlaufene Fitnessstudios, Lowcarb, FDH und Strandfigur 2016! Tschüss!

Weihnachtszeit, Geschenkezeit. Aber dieses Jahr schenken wir uns nix. Außer vielleicht den Pulled Goose Burgerund ein kräftiges Salvator.

 

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Weihnachts Pulled Goose Burger Sponsored by Paulaner Salvator
 
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Vorbereitung
30 Minuten
Kochzeit
3 Stunden
Gesamtzeit
3 Stunden 30 Minuten
 
Portionen: 4
Zutaten
Für die Weihnachts Buns
  • 75 ml warme Milch
  • 150 ml warmes Wasser
  • ½ Würfel frische Hefe
  • 2½ EL Zucker
  • 1 TL Lebkuchengewürz
  • 2 Eier & 1 Ei zum bepinseln
  • 350g Ruchmehl (oder feiner gemahlenes Vollkornmehl)
  • 130g Mehl Typ 405 (und etwas mehr zum Arbeiten)
  • 2 TL Salz
  • 70g weiche Butter
  • 1 handvoll gehobelte Haselnüsse
Für die konfierten Gänsekeulen (alternativ Entenkeulen)
  • 2 Gänsekeulen (ca. 1 Kg)
  • 400g Gänseschmalz
  • Einige Zweige Thymian
  • Lorbeerblatt
  • Pfeffer, Salz
Für das Salvator-Blaukraut
  • 1 kleine Kopf Rotkohl
  • 1 große Zwiebel
  • 30g Butter
  • 1 handvoll getrocknete Cranberries
  • ½ geriebener Apfel (die andere Hälfte in feine Scheiben schneiden)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 200ml Paulaner Salvator
  • Aceto Balsamico
  • Pfeffer, Salz
Anweisungen
Für die Weihnachtsbuns
  1. Milch und Wasser mischen, auf etwa Körpertemperatur erwärmen, den Zucker darin auflösen und die Hefe reinbröseln.
  2. Sobald die Hefe angesprungen ist (dicke Blasen/Schaum auf der Flüssigkeit) mit den anderen Zutaten mischen und den Teig für 10 Minuten in der Küchenmaschine auf mittlerer Stufe kneten und danch nochmal ordentlich von Hand bearbeiten und gegebenenfalls noch etwas Mehl zugegeben. Der Teig sollte grade so nicht mehr kleben. Lieber mehr mit Mehl arbeiten (Finger und Arbeitsfläche bemehlen), anstatt mehr Mehl in den Teig einzuarbeiten)
  3. Den Teig 2 Stunden lang gehen lassen.
  4. Nach zwei Stunden nochmal gut durchkneten und 9 gleich große Kugeln formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und abgedeckt nochmal eine halbe Stunde gehn lassen. Ofen auf 200 Grad vorheizen.
  5. Restliches Ei mit 1 EL Wasser aufschlagen, Teiglinge damit bestreichen und Haselnüsse darüber streuen.
  6. Den Ofen bedampfen und für 15 Minuten, oder bis die Farbe stimmt, backen.
  7. Die Brötchen auf einem Gitter auskühlen lassen. Können auch super vorbereitet und eingefroren werden.
Für die konfierten Gänsekeulen
  1. Backofen auf 170 Grad vorheizen.
  2. Mit dem Topfboden als Vorlage einen Kreis auf Backpapier zeichnen und ausschneiden.
  3. Die Gänsekeulen trocken tupfen, pfeffern und salzen und in einen Topf geben.
  4. Gänseschmalz dazugeben und erhitzen. Das geschmolzene Fett sollte die Keulen grade so bedecken.
  5. Thymian und Lorbeerblatt dazugeben, mit dem Backpapier bedecken und für 2 Stunden in den Ofen schieben. Wenn das Fleisch vom Knochen fällt, aus dem Ofen nehmen. Sollte sich das Fleisch nach 2 Stunden noch nicht zupfen lassen, Garzeit um 30 Minuten verlängern.
  6. Fleisch aus dem Fett heben und mit zwei Gabeln zupfen.
Für das Salvator-Blaukraut
  1. Die Zwiebel schälen, längs halbieren und in feine Streifen schneiden.
  2. Vom Rothohl den Boden ca. 1cm dick abschneiden. Vierteln und den Strunk großzügig rausschneiden. Ebenfalls in feine Streifen schneiden oder hobeln.
  3. Butter im Topf erhitzen, Zwiebel dazu geben und glasig dünsten.
  4. Rotkohl dazu geben und ca. 10 Minuten mit der Zwiebel dünsten.
  5. Salvator angießen, Cranberries, Lorbeerblatt und geriebenen Apfel dazugeben und abgedeckt ca. 30 Minuten sanft köcheln, bis der Rotkohl gar ist.
  6. Mit Balsamico, Pfeffer und Salz abschmecken.
3.5.3208

Weihnachtszeit, Geschenkezeit. Aber dieses Jahr schenken wir uns nix. Außer vielleicht den Pulled Goose Burgerund ein kräftiges Salvator.

Werbehinweis: Dieser Beitrag wurde von Paulaner gesponsored. Auf den Inhalt des Artikels wurde kein Einfluss genommen.

Kategorie: Bäckerei, Brauerei, Burger, Rezepte, sponsored Stichworte: Apfel, Burger, Burger Buns, Paulaner, Pulled, Rotkohl, Salvator

Braumeister Interview zum Bockigen Bazi

11. Dezember 2014 by Alex 1 Kommentar

Wär sicher auch ein schöner Name für eine Kneipe: „Zum Bockigen Bazi“. Am Montag habe ich euch meine Hirschbratwürste vorgestellt, die ich mir als Beilage zum Bockigen Bazi ausgedacht habe. Wer Lust hat, dem bleibt noch eine Woche sich für ein Probepaket bei alex@chefhansen.de zu melden und ein eigenes Gericht zum oder mit dem Bier zu kreieren. Um euch noch ein bisschen mehr Bock darauf zu machen haben sich die beiden Jungs aus Bayern, Friedrich Ampenberger und Eike-Henrik Wagner bereit erklärt mir ein paar Fragen zu Ihrem Bier zu beantworten.

Die Braumeister des Bockigen Bazi

Chef Hansen: Sind das eigentlich wirklich Sie auf dem Etikett?
Braumeister: Ja, natürlich!

Chef Hansen: Ich hab mal an einem Kochbuch mitgearbeitet und in Buchläden immer meine Rezepte aufgeschlagen – stellen Sie Ihr Bier vorne ins Regal?
Braumeister: Nein, unsere Fans finden unser Bier auch in der zweiten Reihe. 🙂

Chef Hansen: Hopfen, Malz, Hefe und Wasser – in zwei Jahren wird das Reinheitsgebot 500 Jahre alt. Stoßen Sie auf die nächsten 500 Jahre an oder sind 500 Jahre genug?
Braumeister: Natürlich stoßen wir mit dem sauguadn Bockigen Bazi auf die nächsten 500 Jahre an. Hier sieht man mal wieder, dass man auch mit dem Reinheitsgebot leckere, in den verschiedensten Aspekten variierende Biere produzieren kann.

Chef Hansen: Der Bockige Bazi ist nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut – steht zumindest auf der Flasche. Gibt es da nochmal regionale Feinheiten?
Braumeister: Nein, das Bayerische Reinheitsgebot steht auf der Flasche und nach diesem wurde der Bockige Bazi auch gebraut. Es gibt keine regionalen Feinheiten. Die Inhalte der verschiedenen Reinheitsgebote sind identisch und variieren lediglich in der Jahreszahl.

Chef Hansen: Schokolade und Nelken sind nicht unbedingt die Aromen, die ich zuerst mit Bier in Verbindung bringe: Wie schaffen Sie das mit den paar Zutaten?
Braumeister: Das gelingt uns mit einem ausgeklügelten Maischverfahren, verschiedenen Malzsorten (sogenannten Spezialmalzen) und einer optimalen Gärführung. Den Rest erledigt die Hefe.

Chef Hansen: Was ist damit noch so denkbar? Was sind die Grenzen/ Extreme?
Braumeister: Wir haben uns entschlossen, mit dem Rohstoff Malz zu experimentieren. Viele trendige Craft Brauereien nutzen in den meisten Fällen Aromahopfen, der dem Bier einen besonderen Geschmack, vor allem fruchtige (Citrus-) Aromen gibt. Ein Beispiel dafür ist die Paulaner Braumeister Edition No.2 Weibersud. Grenzen gibt es hierbei fast keine, da es viele unterschiedliche Geschmäcker gibt.

Chef Hansen: Ich fand bei der Verkostung sehr interessant, wie sich der Geschmack des Bieres mit der Temperatur verändert hat. Woher kommt diese Veränderung?
Braumeister: Dieses Phänomen ist dasselbe wie beim Essen. Manche Geschmackseindrücke sind im warmen beziehungsweise wärmeren Zustand besser wahrzunehmen.

Chef Hansen: Kochen Sie gerne mit Bier und verraten mir Ihr Lieblingsrezept?
Braumeister: Ja klar. Am Besten ist ein guter Schweinsbraten mit Bazi-Soße und als Nachtisch ein Biertiramisu.

Chef Hansen: Ich möchte zuhause auch mal ein Bier brauen, machen ja viele heute. Was machen die meisten dabei falsch?
Braumeister: Sehr viel. Sie halten nicht die exakten Temperaturen beim Maischen ein, wollen alles sehr schnell machen – doch Brauen braucht sehr viel Zeit. Außerdem wird bei der Gärung die Hefe oft nicht genug belüftet, die Gärung wird zu früh abgebrochen oder die Lagerung ist nicht ausreichend. Dies sind nur ein paar Dinge. Es gibt noch viele weitere Gründe.

Chef Hansen: Der Klassiker – wenn sie drei Dinge mit auf eine Insel nehmen dürften: Hopfen, Hefe und Malz, schon klar, aber welche drei Biere würden Sie mitnehmen?
Braumeister: Paulaner Bockiger Bazi, Paulaner Hefeweißbier und gegen den Durst ein Pils. 🙂

Paulaner Braumeister Edition Bockiger Bazi SixPack

Werbehinweis: Im Artikel wird das Bier „Der Bockige Bazi“ beworben. Auf den Inhalt wurde kein Einluss genommen.

Kategorie: Brauerei, sponsored

German Pale Ale Bratwurst

8. August 2014 by Alex 13 Kommentare

Wer den Koch kennt, braucht vor dem Essen nicht zu beten. Gleiches gilt natürlich auch für Metzger. Untrügliches Zeichen für einen guten Metzger ist, wenn er ernsthaft interessiert danach fragt, was man denn mit dem guten Stück anstellt, dass er einem da überlässt. Ob die Schweineschulter denn für den Smoker sei – „Nein wir machen Wurst“, sage ich nicht unbesorgt, denn von diesen Ambitionen hatte ich ihm bisher nichts erzählt. Wieviel Salz ich denn gedenke ans Fleisch zu tun – und den geräuchterten Speck müsse ich nicht nehmen, er hätte noch frischen da – dann aber so 22-23 Gram Salz pro Kilo. Gesagt getan. Er schlägt noch vor die Hälfte der Schulter durch Schweinebauch zu ersetzen – „Das mach ich sonst sehr gerne, nur heute halten wir uns mal ans Rezept“. Es folgt eine präzise Abhandlung über die sinnvolle Verwendung der verschiedenen Scheiben beim Fleischwolf und welche Würste bei ihm ausschließlich gecuttert werden. An der Kasse frage ich demütig nach einem Praktikumsplatz.

Bratwürste in der geschmiedeten Pfanne mit grünem Spargel und jungen Kartoffeln

Demütig erblickte ich auch ein Rezepte in „In the Charcuterie“, in dem ausführlich beschrieben wird, wie man ein Bier IN die Wurst bekommt. Von erfolgreichen Experimenten, eine Wurst, passend zum Bier zu kreiren berichtete ich bereits, aber was, wenn man den typischen Geschmack eines, sagen wir mal Pale Ale, direkt an die Wurst bekommen könnte. Musste ich ausprobieren.

Wer wie ich die Craft Beer Szene erst seit kurzem verfolgt, neigt dazu schnell den Überblick zu verlieren. War die (meine) Welt bis vor Kurzem noch übersichtlich in Pilz und Weizen gegliedert, lagern heute verschiedenste Sorten Indian Pale Ale und Double IPA in meinem Keller. Für eine Seereise ins ferne Indien reicht es noch nicht, bei der angebotenen Vielfalt ist das aber nur eine Frage der Zeit. IPAs zeichnen sich durch ihren hopfenbetonten Geschmack aus. Eine zusätzliche Hopfengabe führt hierbei nicht nur zur längeren Haltbarkeit, sondern auch zu einem fruchtigeren Geschmack. Bei einem Ale handelt es sich um ein obergäriges Bier, was schon wieder so eine Sache ist, bei der ich (Vorsicht gefährliches Halbwissen) lieber die Klappe halte.

Bratwürste auf dem Teller mit grünem Spargel und jungen Kartoffeln

Dennoch hat es mich nicht losgelassen und das Ergebnis meiner kurzen Recherche gebe ich hier gerne wieder. Bei obergärigen Bieren, z.B.: Kölsch, Alt, Weißbier und eben Ale findet die Gärung bei einer höheren Temperatur statt (15 bis 20 Grad Celsius) und geht daher schneller von statten. Dafür hält das Bier sich nicht so lange (es sei denn: mehr Hopfen und Alkohol – siehe oben) und enthält mehr Fuselstoffe. Wer mal in einer Kölschen Eckkneipe versackt ist, weiß vermutlich noch ziemlich genau wie sich Fuselstoffe anfühlen. Untergärig, richtig vermutet, nennt man Bier, das bei niedrigerer Temperatur gärt. Die Hefe sinkt bei Gären ab und sammelt sich: Unten! (obergärig: Oben). Untergärige Biere sind in der Regel länger haltbar, die Gär- und Lagerzeit aber deutlich länger. Vertreter dieser Spezies sind Pilz, Export, Märzen oder Bock und ich bilde mir ein, bei übermäßigem Genuss eine über die Maßen erhöhte Blasentätigkeit festgestellt zu haben.

Die rohen German Pale Ale Würsten

Die rohe Wurst – Foto Credit: Uwe @ highfoodality.com

Aber wie kommt das Bier in die Wurst – und zwar so, dass es nicht gleich wieder herausläuft? Hier hilft die Eiseskälte einer Tiefkühltruhe. Überhaupt sehr wichtig beim Wursten ist die niedrige Temperatur aller Zutaten und am Besten auch aller Werkzeuge. So gibt man hier nicht nur das Fleisch zwischendurch immer wieder in die Kühltruhe, sondern Schüssel und Messer vom Fleischwolf gleich mit. Ich bin den Anweisungen streng gefolgt und mit einem ganz neuen Geschmackserlebnis belohnt worden.

Kategorie: Brauerei, Featured, Grillen, Groovy Food, Rezepte, Wurst

Ginger Beer selber machen – mit Ginger Bug

14. Juli 2014 by Alex 56 Kommentare

Ist schon ein Kreuz mit dem diesem Reinheitsgebot – würde ich meine ingwerscharfe, supererfrischende, natürlich fermentierte Köstlichkeit unter dem Label Hansenbräu als Ginger Beer auf dem Markt bringen – ruck zuck hätte ich Ärger am Hals. Hier kann mir das glücklicherweise egal sein! Deshalb, Trommelwirbel: Ich habe Mikroben in einem Glas angefüttert, gebändigt und am Ende auch noch dazu gebracht aus einer süßlichen Ingwer-Minz-Brühe ein köstlich-komplexes, wild blubberndes Erfrischungsgetränk zu zaubern.

Hausgebrautes Ginger Beer mit Ginger Bug

Wild blubbern ist hier wirklich das Erfolgsgeheimnis. Seit ewigen Zeiten fermentieren hochentwickelte Kulturen alles was sie in die Finger bekommen. Dabei stellt die Fermentierung eine Art Vorverdauung dar. So weiß man heute z.B. auch, dass Sauerteigbrot deswegen wesentlich gesünder ist, da die Bakterien im Sauerteig schonmal einiges an Vorarbeit leisten und nur nebenbei mit ihren ausgeschiedenen Gasen für eine fluffige Krume sorgen. Besonders hochentwickelte Kulturen müssen das natürlich wieder auf die Spitze treiben und züchten spezialisierte Hefen, die in aller Eile für fast nichts weiter gut sind, als massive Blähungen zu haben. Reinzuchthefen gibt´s nicht für Brot, sondern auch für Getränke. So könnte man genauso gut eine Champagner-Hefe zur Herstellung des Ginger Beer verwenden – aber wo bleibt denn da bitte der Spaß. Den hatten schon besagte alten Völker, die oft und gerne ausgiebige Rituale vollzogen und Opfer brachten, nur um irgendwelche Fermente zum Blubbern zu bringen.

Bei meinen ersten Versuchen einen sogenannten Ginger Bug zu züchten bin ich mehrmals an einen Punkt gelangt, an dem ich ernsthaft über die Darbringung eines Opfers nachgedacht habe. Da ich es aber mittlerweile mühelos schaffe einen Ginger Bug über viele Wochen am Leben zu halten, wird es Zeit dieses neue Wissen nun mit der werten Leserschaft zu teilen:

Los geht´s mit Ingwer. Hier ist bereits beim Einkauf ein gutes Händchen von Nöten. Offenbar wird Ingwer beim Export bestrahlt um den Mikroben, die auf seiner Schale sitzen den Garaus zu machen. Das ist blöd, denn genau auf die haben wir es abgesehen. Glücklicherweise darf Bio-Ingwer nicht bestrahlt werden und hat mir auch noch keine Probleme bereitet. Zucker. Damit die Hefe was zu Futtern hat, geben wir ihr ein Zückerchen. Dabei scheint sich dunklerer Zucker besser zu eignen – Versuchsreihen dazu habe ich allerdings noch keine durchgeführt. Ich habe es gerne etwas süßer und emfehle mit der Zuckermenge zu experimentieren.Wasser. Sollte vor allem Chlorfrei sein – ich kann hier leider kein bestimmtes Wasser empfehlen und nutze selbst Leitungswasser. Allerdings wird unser Wasser in einer hauseigenen Anlage entkalkt und gefiltert. Gefäß. Ein mittelgroßes Einmachglas hat sich gut gemacht. Ich habe es mit einem Kaffeefilter abgedeckt und einem Gummi verschlossen. Wichtig ist, dass es ein bisschen atmen kann, aber vor Fruchtfliegen geschützt ist – und die stehen Schlange vor dem Glas. Versprochen! Das Glas wird nun halbvoll mit Wasser gefüllt. Dazu kommt ein gehäufter Esslöffel gehackter Ingwer – unbedingt mit der Schale. Ein Esslöffel Zucker, umrühren, abdecken und einmal am Tag schwenken. Nach ein paar Tagen sollten sich kleine Bläschen zwischen den Ingwer-Stückchen bilden. Dann wird es Zeit zu füttern. Je nach dem wie aktiv der eigene Ginger Bug schon ist gibt es jeden oder jeden zweiten Tag einen neuen Löffel gehackten Ingwer und Zucker bis irgendwann sichtbar Action im Glas ist und man dem Bug beim Blubbern zuschauen kann. Brautag. Sollte der Ginger Bug anfangen zu schimmeln: Nochmal von vorne. Eine allgemeine Aussage, wie lange die Aktion dauert kann ich nicht machen: Alles von zwei Tagen bis zu zwei Wochen habe ich schon erlebt. Pausen sind auch kein Problem – mein aktueller Ginger Bug hat während unserem Urlaub 11 Tage alleine im Kühlschrank gestanden. Am 12. Tag, nach einer normalen Fütterung, ging´s gleich wieder ab im Glas.

Wilde Blubber-Action im Glas

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Ginger Beer mit Ginger Bug
 
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Vorbereitung
ca. 1 Woche
Kochzeit
45 Minuten
Gesamtzeit
45 Minuten
 
Erfrischendes Ginger Beer gebraut mit einer eigenen Starterkultur. Für das Rezept benötigt ihr einen großen Topf (min. 6L), ein Sieb und ein feuchtes Tuch um den Ingwersirup abzuseihen. Das Rezept stellt einen Vorschlag dar, wer anfängt sich mit dem Thema Fermentierung zu beschäftigen, wird bald lernen, dass eine gewisse Experimentier-Lust sehr förderlich sein kann. Bitte unbedingt Plastik-Flaschen zum Abfüllen verwenden, da akute Explosionsgefahr bestehen kann. Zum servieren z.B. in die hübschen Weck Flasche umfüllen.
Portionen: 5
Zutaten
Für den Ginger Bug
  • 100g Ingwer, vorzugsweise Bio
  • 100g Zucker, vorzugsweise unrafffinierter Rohrohrzucker
  • Wasser, vorzugsweise ohne Chlor
Für das Ginger Beer
  • 100g Ingwer
  • 500g Zucker
  • 2L (+3L) Wasser
  • Ein Bund Pfefferminze
  • Saft von 2-3 Zitronen
  • Ginger Bug
Anweisungen
Für den Ginger Bug
  1. Ungefähr 2 EL Ingwer ungeschält mit dem Messer fein hacken und zusammen mit 2 EL Zucker in ein strilisiertes Einmachglas geben. Wasser zugeben, so dass das Glas nicht ganz zur Hälfte gefüllt ist.
  2. Das Glas mit einem Kaffeefilter oder Tuch für Fruchtfliegen unzugänglich verschießen und einmal am Tag durchschwenken. Sobald sich Bläschen zwischen den Ingwer-Stückchen bilden wird es Zeit zur Fütterung.
  3. Zum Füttern jeweils 1 EL gehackten Ingwer und 1 EL Zucker zum Ginger Bug geben und umrühren, bis sich der Zucker auflöst. Am nächsten Tag wiederholen. Gefüttert wird solange, bis man dem Bug beim blubbern zuschauen kann, d.h. bis alle 5-10 Sekunden ein Bläschen an die Oberfläche steigt - dann ist Brautag!
Für das Ginger Beer
  1. Ingwer mit der groben Reibe reiben.
  2. Zucker in Wasser in einem großen Topf (6L) auflösen, Ingwer dazu geben und 15 Minuten köcheln lassen.
  3. Topf vom Herd ziehen und Pfefferminze und Zitronensaft dazugeben. Weitere 15 Minuten ziehen lassen.
  4. Den Sirup durch ein feuchtes Küchentuch abseihen, 3L möglichst kaltes Wasser dazugeben, den Gingerbug durch ein feines Küchensieb (alternativ Teesieb) dazugeben und unterrühren.
  5. In fünf saubere PET-Flaschen abfüllen und an einem warmen Ort zur Fermentierung stellen.
  6. Täglich den Druck auf den Flaschen kontrollieren und ggf. vorsichtig ablassen. Es besteht akute Explosionsgefahr 😉 Zwischendurch auch gerne mal an der Flasche nippen und die Flaschen kalt stellen, sobald der gewünschte Geschmack vorhanden ist.
3.2.2929

 

...und ein paar Scheiben Limette

Während der Fermentierung bildet sich reichlich Kohlensäure in der Flasche. Deshalb sollte regelmäßig der Druck auf der Flasche geprüft werden (und unbedingt Plastikflaschen verwendet werden). Ich habe schon zwischendurch den Druck abgelassen, wobei Vorsicht geboten ist. Meine allererste Flasche Ginger Beer hat sich fast vollständig ins Waschbecken ergossen – wer einen Eindruck von diesem Ereignis haben möchte, sollte mal nach Cola & Mentos googlen 😉 Nach zwei Wochen die Flaschen kalt stellen und zügig genießen, aber keine Sorge – das ist schneller leer, als ein neuer Ginger Bug angesetzt ist. Natürlich muss nicht jedes Mal ein neuer Ansatz gemacht werden. Genau wie bei einem Sauerteig behält man etwas vom Ginger Bug zurück und füttert diesen einfach weiter.

Wenn du noch mehr über dieses spannende Thema lernen möchtest, empfehle ich dir zwei tolle Bücher. The Art of Fermentation enthält sehr viel Hintergrundwissen und animiert zu eigenen Experimenten. Es enthält kaum Rezepte mit Schritt für Schritt Anleitungen und da kommt meine zweite Empfehlung ins Spiel, die da schon konkreter wird: Wild Fermentation Beide Bücher stammen vom selben Autor: Sandor Katz. In den Büchern wird auch der soziale Aspekt besprochen, d.h. das gegenseitige Tauschen von Eingemachtem, es gibt aber auch Stellen, da geht der soziale Aspekt zu weit – aber lies mal selbst 😉

Kategorie: Brauerei, Featured, Groovy Food, Rezepte, Trinken Stichworte: Bier, Fermentierung, ginger bug, hausgebraut, Ingwer, Minze

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