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Deutschland Vegetarisch – Die kloße Liebe

31. Oktober 2013 by Alex 15 Comments

Ob ich dafür in der Wortspiel-Hölle schmoren muss? Mir egal, ich wäre ja in guter Gesellschaft. Zwei Blogger schreiben ein Kochbuch (Oh nein! Bitte nicht!) Zum Glück waren es Katharina, die als Herausgeberin – und Autorin von Österreich Vegetarisch – Konzept und mit acht Seiten das ausführlichste Register aller Zeiten lieferte, und Stevan, der akribisch fleischlose Klassiker der deutschen Küche entstaubte ohne sie zu entstellen – sagen jedenfalls die, die sich auskennen. Für mich ist das Buch kulinarisch gesehen weitestgehend Neuland, da mir der Teil mit „auf dem Hocker stehend der Oma in die Töpfe guckend“ leider im Aufwachs-Programm fehlte und Mikrowelle, Miracoli und Dosen-Ravioli gern gesehene Erleichterungen im Alltag der Familienmanagerin waren. Damit bin ich zum Einen der lebende Gegenbeweis, dass Hans durchaus noch lernen kann, was Hänschen vergönnt war und zum Anderen gefundenes Fressen für Deutschland vegetarisch.

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Dass nicht soviel Fleisch gegessen werden sollte spricht sich langsam herum und gerne wird mit winkendem Zeigefinger darauf hin gewiesen. Dass man sich mit diesem dabei genauso gut ein Loch ins Knie bohren kann wissen auch Katharina und Stevan, lassen ihn stecken und nehmen uns ab dem Vorwort mit auf eine genussvolle Zeitreise in die Küchen von Oma und Uroma. In die bewährten fünf Jahreszeiten aufgeteilt und mit dem neuen Goldstandard für Kochbücher (drei Lesebändchen) versehen geht es los mit dem Frühling. Eine Spargel-Sahnesuppe lacht uns an und unter dem Teller die heile Welt in Form einer Gänseblümchen-Serviette. Die deutsche Food-Fotografie ist deutlich verspielter als in Österreich, trotzdem machen ausnahmslos alle Bilder Lust auf die Gerichte, auch auf die, die schwieriger hübsch einzufangen sind. Wenn ich daran denke, wie meine Soleier im hohen Glas aussahen… Aber alleine die kurze Geschichte zum Hungerturm in Berliner Kneipen macht mir solche Lust auf einen Kater, dass ich sofort 12 Eier und einen Sud koche. Sollte man immer im Kühlschrank haben.

Der gebrühte Kohlsalat mit Äpfeln, Nüssen und Butterbrot hat weder von Stevan noch von mir ein Foto bekommen, dabei wäre der große Aufritt dieser Krautsalat-Variation durchaus verdient gewesen. Die Kombination von Kohl, Apfel, Kümmel und Haselnuss ist hiermit im limbischen System fest verdrahtet und wird sicher noch für die ein oder andere Kreation sorgen. Das im Sumpf der Low-Carb-Bewegung verlorene Brot als Beilage taucht in diesem Gericht als Butterbrot wieder auf, mit Schnittlauch bestreut und vielleicht etwas Salz eigentlich das Seelenessen schlechthin.

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Kartoffelsuppe mit Pfifferlingen – bei mir noch trotzig mit Blutwurst, nötig hat sie das nicht. Gut, es ist nicht die Erdäpfelsuppe aus der großen Schwester, muss sich dank der Pfiffferlinge aber nicht dahinter verstecken. So wertvoll wie die Rezepte selbst sind in Deutschland Vegetarisch die Varianten. Wer aufpasst kriegt hier nicht nur einen Haufen Zusatzrezepte sondern lernt viel für den Küchenalltag hinzu. Soll die Suppe cremiger sein – pürieren ist erlaubt. Keine Pfifferlinge bekommen oder die Haushaltskasse schon geplündert? Andere gebratene Pilze sind auch Okay – was das Marktangebot so hergibt. Das lockert dieses Buch ungemein auf und fördert beim Leser Kreativität und weckt den Entdecker-Geist. Was gibt es eigentlich wann an Pilzen auf dem Markt?

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Rote-Bete-Salat mit Meerrettich-Kümmel-Vinaigrette – Das Foto fällt etwas aus dem Rahmen. Aber was tun, wenn sich´s einfach nicht schön anrichten lässt? Großzügig durchmischen, dabei den Teller einsauen und wenigstens das Brot hübsch dazu trapieren. Hier darf man, auch wenn es nicht explizit dabei steht, übrigens auch ein Solei zum Salat reichen. Meerrettich gibt dem Salat den nötigen Pfiff und auf die Haselnüsse sollte so wenig verzichtet werden wie auf Kümmel.

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Steinpilze in Kräutersahne mit Ofenkartoffeln – Gab´s bei uns mit Pfifferlingen und Champignons. Getrocknete Steinpilze heben den Geschmack der Sahnesauce ungemein und dürfen über den Winter nie im Vorratsschrank fehlen.

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Graupenrahmsuppe – Ein fast ebenso weit verbreitetes Kindheitstrauma wie Rosenkohl. Überkommen. Ein bisschen zu süß, aber perfekt eingefangen von den frittierten Zwiebeln. Und dazu frittierte Petersilie! Nachmachen, hier lohnt sich die Schweinerei mit spritzendem Fett besonders!

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Laubfrösche mit Meerrettichsauce – Wie die Lebensmittel in diesem Buch gefeiert werden! Es macht einfach Spaß. Ok, dieses Gericht war mit Abstand das Aufwändigste, der von mir Nachgekochten, aber was sich daraus alles mitnehmen lässt: Überbacken mit Bröseln. Aromatisieren von Bröseln. Eine Füllung, die genauso gut eine Fleischfüllung sein könnte. Unmengen von Sahne, Milch, Butter, Eier, Brot. Toll! Und dann: The Return of the Mehlschwitze. Wo bist du nur all die Jahre gewesen? Seit wann macht man das eigentlich nicht mehr? So habe ich früher Tomatensauce gekocht: Mehlschwitze und Tomatenmark – hat noch immer gut geschmeckt 😉 Und jetzt schön mit Meerrettich. Hab ich schon Toll gesagt? Toll! Toll! Toll!

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Zwetschgenkuchen mit Streuseln – Ein Fest! Ich habe gleich zwei Bleche gebacken – die Markt-Muttis hatten ganz zauberhafte Zwetschgen, die ein bisschen saurer waren als die anderen. Dazu Streusel und dieser perfekt süße Hefeteig. Und der ultimative Streuseltip, den, ich habe alle Muttis und Tanten gefragt, noch keiner kannte. Die Butter erst schmelzen und dann wieder fest werden lassen. Beste. Streusel. Ever. Obendrauf Vanillesahne. Wer braucht da noch Geburtstag?

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Labskaus – Wau, Labskaus. Aber nach dem …im Gurkenwasser und 50g Butter zu Brei stampfen hatte er mich. Wir hatten Rote Bete aus liebevoll gepflegtem Eigenanbau und Gurken aus Eigeneinlage. Als ich dazu noch kleine Sellerie-Schnitzel gebraten habe, hat es irgendwo drinnen leise *klick* gemacht und ich mich gefragt, ob ich vielleicht ohne Fleisch leben kann. So ein köstliches Schnitzel hatte ich schon Jahre nicht mehr.

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Kartoffelklöße mit Champignons in Dunkelbier-Rahmsauce – Und nun habe ich endgültig mein Herz verloren. An die Kartoffel. An Schwarzbier, an Stevan, an Katha, an 1747. Mit Bier kochen – unbedingt! Und lasst das Köstritzer stehen – zieht los und sucht. Ich habe mehrere kleine Brauerein gefunden, die Schwarzbier im Programm haben. Das Gericht wird sicher ein Klassiker in unserer Küche werden und die Kartoffelklöße haben sich auch schon in Scheiben angebraten als Delikatesse erwiesen.

Fazit: Volle Punktzahl. Viele Menschen haben mit riesigen Erwartungen Deutschland vegetarisch entgegen gefiebert und soweit ich das überblicken kann, sind alle hin und weg. Deutschland Vegetarisch wird seinen festen Platz zwischen Ich helf dir kochen und Backen macht Freude finden.

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Filed Under: Küche Tagged With: Deutschland vegetarisch, Kartoffeln, Kochbuch, Kuchen, Pilze, Stevan Paul, vegetarisch, Zwetschgen

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Reader Interactions

Comments

  1. Monaqo

    31. Oktober 2013 at 20:16

    ‚Deutschland Vegetarisch‘ ist nach absurdesten Logistik-Irrungen heute endlich hier angekommen und ich hab nach unglaublich vielen Posts auf Lieblinks-Blogs das Gefühl, alle Rezepte sofort und auf der Stelle nachkochen zu müssen/wollen. Nee, stimmt nicht ganz: Veto bei der Graupensuppe und beim Kalten Hund. Aber sonst … ALLES! Und zuerst die Kartoffelklöße. Einmal mit der Dunkelbiersauce und einmal mit Rosenkohl und Maronen.
    Mist … ich bin schon wieder hungrig!
    Danke, lieber Alex, für diesen wunderbaren Kloß-Post!

    Antworten
    • Alex

      1. November 2013 at 12:09

      Was, kein Kalter Hund? Das musst du mir erklären. Ich wünsch dir genauso viel Spaß wie ich hatte!

      Antworten
  2. Eva (Deichrunner's Küche)

    31. Oktober 2013 at 20:37

    Super rezensiert und genau meine Meinung.
    Toll, wie viel du schon daraus nachgekocht hast und wie lecker das alles aussieht.

    Antworten
    • Alex

      1. November 2013 at 12:11

      Danke liebe Eva! Ich hab schon Linsen bei dir bestaunt – da muss ich auch noch ran 🙂

      Antworten
      • Eva (Deichrunner's Küche)

        1. November 2013 at 12:14

        aber schabe die Spätzle, sonst bekommst du auch solche facebook Kommentare wie ich 😉

        Antworten
        • Alex

          1. November 2013 at 13:26

          Mein Spätzlebrett hat sich leider verzogen – dem war´s wohl mal zu heiß. Wenn man da jetzt drauf schabt, kriegt man eher sowas wie Schupfnudeln 😉 Hier hat aber auch jeder Metzger, der was auf sich hält, eigene geschabte Spätzle in der Theke liegen.

          Antworten
  3. Sonja

    31. Oktober 2013 at 20:41

    Na, dann muss es wohl sein, dieses Buch. Auf ein paar Blogs habe ich schon sehr schönes gelesen, und die Rote-Bete-Rezepte klingen toll. Wo sich doch öfter mal ein paar dieser Knollen in die Gemüsekiste verirren und sonst zu Rote-Bete-Rotkohl oder Brownies verarbeitet werden.

    Antworten
    • Alex

      1. November 2013 at 12:13

      Ja, die Rote Bete Rezepte sind toll, aber auch ganz allgemein lässt sich viel mitnehmen! Ich wünsch dir viel Spaß 😉

      Antworten
  4. Stevan Paul

    1. November 2013 at 10:24

    Lieber Alex, Verbeugung und mein Dank für diese detalierte und erkochte Rezension, für Deine Zeit auch, ich weiß wieviel Arbeit das war.Danke, ich freu mich riesig dass das Buch Chef Hansens Küche rockt!

    Antworten
    • Alex

      1. November 2013 at 12:14

      Gerne 🙂 Man bekommt einen Eindruck, was für ein Aufwand so ein Buch macht. Aber mit Spaß und Liebe geht das bestimmt wie von allein 😉

      Antworten
  5. Heike

    1. November 2013 at 10:36

    Ich hab’s ja immer noch nicht (ZaunpfahlZaunpfahlZaunpfahl), hab aber durch die Blogs und das Menü zur Buchvorstellung in Frankfurt schon einiges auch ohne direkte Rezepte nachgekocht. Alleine die Anregungen, die Ideen, sind schon wirklich Gold wert!

    Antworten
    • Alex

      1. November 2013 at 12:27

      Da bin ich ja schon ein bisschen neidisch, aber die Buchvorstellungen waren mir alle zu weit weg. Der Paulsen muss unbedingt mal nach Stuttgart kommen mit seinen Büchern.

      Antworten
  6. Sewwi

    6. November 2013 at 14:22

    WOW!
    Ich bin total beeindruckt!
    Natürlich auch vom Buch, aber daraus durfte ich ja schon in München im Hukodi etwas genießen, aber vor allem von all der Mühe, die Du Dir gemacht hast!
    Und das Brot wertet das Rote-Beete-Bild ungemein auf!:-))

    Antworten

Trackbacks

  1. Woanders – diesmal mit Freigängern, den Beatles, Karpfen und anderem | Herzdamengeschichten sagt:
    3. November 2013 um 12:07 Uhr

    […] Hansen schreibt über das Kochbuch, nach dem ich auch gerade einmal die Woche foodblogge. Das sieht etwas doof aus, das Wort, oder? […]

    Antworten
  2. Ärpel un Schlat | Foodina sagt:
    3. Dezember 2013 um 06:02 Uhr

    […] Chef Hansen […]

    Antworten

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