Heute mal wieder was ohne Fleisch. Zwei Leidenschaften, die ich schon seit frühster Jugend pflege: Musik und Saufen. Wobei das gleich schon wieder so klingt wie die große Spiegel TV Reportage vom Münchener Oktoberfest. Gut, oft genug war es auch so, aber wer früh genug beginnt, lernt irgendwann seine Grenzen kennen, oder wie (glaub ich) Heinz Becker einst sagte: Wenns rode Stäbsche mit rauskommt – des war der Pegel. Oder so ähnlich. Meint: Ist der Schluckauf erstmal da, ist es meistens schon zu spät. Ich, liebe Kinder, sehe das jedenfalls so: Ein gepflegter Kater, samt Filmriss, kann durchaus zur Seelenhygiene beitragen. Kotzen – nicht cool. Außerdem wichtig beim Saufen: Gute Freunde mitnehmen, die einen zur Not auch per Knopfnuss darauf hinweisen, dass sie da bereits was Rotes im Rachen blitzen sehen.
Die Langjugend hat es oftmals schwer in den Genuss einer musikalischen Früherziehung zu kommen, die über Orff und Glockenspiel hinausgeht. Selbst großes Talent verödet beim Frühschoppen mit dem Musikverein zwischen Polka und schlecht arrangierter Popmusik, spätestens aber bei der Tanzmusik und Summer of 69. Gut wenn man dann einen Vater hat, der Rebel genug war, eine zu seiner Zeit ansehnliche Sammlung von Soul-Platten anzuhäufen und nur zu gerne bereit war den Musikgeschmack seines Erstgeborenen aktiv mitzugestalten. In ein paar Wochen sehen wir zusammen Tower of Power. Zum zweiten Mal!
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Da diese beiden Leidenschaften hier bisher viel zu kurz gekommen sind, habe ich eine neuen Kategorie geschaffen: Die Chef Hansen Mixtales – eine lose, unregelmäßige Serie von Beiträgen mit Drink und passender Playlist (jetzt bitte auf Play drücken). Los geht´s mit Whisky Sour, den ich erst neulich für mich entdeckte. Aufgewachsen bin ich, keine große Überraschung, mit Longdrinks die so klangvolle Namen tragen wie Amaretto-Apfel, Wodka-Lemon, Whisky- oder Asbach-Cola – und der Tiefpunkt: Jacky-Fanta.
Da hilft nur noch die schnelle Flucht nach 2013. Handwerklich hochwertig Gebrandtes, kreativ gemixxt, mit Kräutern, eigenen Bitters, Sirup und den passend geformten Eiswürfeln. Bar Cuisine nennt sich das dann und ein gutes Indiz für die passende Bar ist das fehlende Happy Hour Schild. In Stuttgart sind wir gleich mit mehreren dieser modernen Trinkhallen gesegnet – die stylischste gleich prominent am Schlossplatz, wo schon die Fiberglas-Eames-Stühle den Besuch rechtfertigen.
Der Whisky-Sour ist so ne Sache. Die Zutatenliste: Whisky, Zitronensaft, Zucker. Würd ich mit Jack Daniels garnicht erst probieren. Wohingegen ein Makers Mark ein gefälliger Tropfen zum Mixen ist. Für den Rest empfehle ich mein Fix für Whisky Sour. Dafür schält man ein paar Zitronen dünn ab, presst sie aus und misst den Saft ab. Dann nimmt man die Menge mal zwei, teilt durch drei und fügt dann soviel Wasser und Rohrohr-Zucker hinzu. Also z.B. 300ml Zitronensaft, 200ml Wasser und 200g Zucker. Wärmt das kurz zusammen mit den Zesten auf bis sich der Zucker auflöst und lässt noch ein paar Kräuter mit Zitrone- im Vornamen darin ziehen (z.B. ein Zweig Zitronen-Melisse, Zitronen-Thymian, Zitronen-Verbene…) – nur ein bisschen, grade so, dass man denkt Hmmm, was schmeckt denn da so interessant heraus. Schließlich mixxt man fünf Teile vom fertigen Sirup mit sechs Teilen vom Whisky auf Eis, gibt das in sein Lieblingsglas auf weitere Eiswürfel, packt noch ein paar Zesten als Dekoration dazu und genießt den Rest des Abend. Drink Sie´s gut!
Mjamm,mjamm! Hast du auch einen Tip für einen Wodka Sour?
Viele Grüße!
Lieben Dank 🙂 Zum Wodka fällt mir so spontan nix ein, aber ich würde einfach mal versuchen den Whiskey gegen Wodka zu ersetzen. Vielleicht nicht ganz so scharfes Zeug 😉
Hallo Alex,
versuch mal beim nexten Mal ein frischen Orangen/Zitronenmix 2:1 dann brauchst du weniger Zucker und der Sour wird etwas „runder“.
Wurde im http://www.rosebud.de einer meiner Favorits.
Gruß Ron
Ischweißjanicht – Kirsche muss ich dann aber keine obendrauf packen, oder 😉
Türlich, ne rote Kirsche gehört dazu..;-)
aber ohne Stiel. und noch mit einem „e“, denn es ist ja Bourbon Whiskey
😉