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Kartoffel-Möhren-Suppe

14. April 2013 by Alex 17 Kommentare

Meine Oma hatte ein echtes Kochloch. Souterrain Culinaire sozusagen. Was mehr in Erinnerung geblieben ist, als das Essen aus dieser Küche, ist die Küche an sich. Im Schrank mit den dünnen, klapprigen Holzschiebetüren waren alte Senfgläser ausgestellt – mit Biene Maja und den Mainzelmännchen als Motiv. Die ausklappbare Waage, fachmännisch an die Wand montiert, war gepflastert mit Prilblumen. Ich sehe den Opa vor mir, wie er mit Wasserwaage, Zollstock und seinem riesigen, flachen, roten Malerbleistift die Löcher anzeichnet – und die Oma voller Glückseligkeit, fröhliche Küche machend, bunte Blumenaufkleber verteilt. An der Wand über der Spüle hing ein Boiler (auch hier: Prilblumen), in den man erst kaltes Wasser laufen lief, dass dann (viel zu sehr) erhitzt wurde und erstmal wieder eine Stunde abkühlen musste, bis man es zum abspülen verwenden konnte. Das Zentrum dieses kleinen Raumes war aber zweifellos die Oma in ihrer Uniform, der Kittelschürze, die Haare zum Dutt gesteckt, wie sie die Hitze im Holzofen treibt und einen handlichen Scheit nach dem anderen in die Höllenglut beförderte.

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Was mir garnicht klar war, ich aber neulich lernen durfte: Meine Leibspeise stammt aus dieser Höllenglut. Die Kartoffel-Möhren-Suppe. Ja, so einfach war ich schon immer gestrickt und wenn ich mir so überlege, als welches Gericht ich wiedergeboren wollen würde: Kartoffel-Möhren-Suppe. Ehrlich, bodenständig, herzhaft, ein bisschen süß, ohne Schnickschnack, am Besten mit einem großen Ring Fleischwurst zu genießen. Aber auch Mohn-Klöße und Häckerle sind überliefert und ich bemühe mich bereits um die Rezepte!

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Die Zubereitung denkbar einfach – die Zutaten siehe oben. Leider muss ich heute mal ausdrücklich darauf bestehen. Ich werde nicht erzählen, was alles nicht in diese Suppe gehört, wenn wir uns denn auf Kartoffeln und Karotten im Verhältnis 2:1 einigen. Pro Pfund eine Zwiebel, etwas Petersilie, (Gemüse-)Brühe und in Gottes Namen, manche in der Familie meinen sie müssten: Maggi. Aber erst im Teller. Fleischwurst ebenso nach Bedarf und die Butter zum Anschwitzen der Zwiebel.

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Allerallerwichtigstens: Ich mach das mal fett: Die Suppe wird nicht püriert. Es braucht eine flotte Lotte. Und so hoch wie deren Flügel stehen, so klein muss das Gemüse gewürfelt werden, während die Zwiebelwürfel in der zuvor leicht angebräunten Butter schwitzen, aber nicht bräunen. Das gewürfelte Gemüse dazugeben, mit Gemüsebrühe und gehackter Petersilie auffüllen und so weich kochen, dass das Gemüse schön durch die Passiermühle flutscht. Bei meinen Eltern gibt´s noch eine Flotte Lotte Kategorie Hochzeitsgeschenk. Echte Qualitätsware mit coolen gummi-ummantelten, ausklappbaren Füßen, die auf jedem Topf stehen bleiben. Sowas hat meine Lotte nicht und gefühlt brauche ich mit meinem Gerät zehnmal so lange. Aber die Arbeit lohnt und rechtfertigt ein Extrastückchen Fleischwurst.

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Was den genauen Einsatz der Fleischwurst angeht, gibt es familienintern verschiedene Strategien. Auf keinen Fall geht: Mitkochen! Abgesehen davon ist alles erlaubt, wie zum Beispiel: Ein Stück von acht Zentimetern abschneiden, längs vierteln und dann in Scheibchen auf den Teller schneiden, Suppe angießen. Auch beliebt: Die Mittagspausentaktik (wenig Zeit), die Wurst in der Hand wenden und von der Kante in die Suppe schneiden. Bei großem Wursthunger isst man direkt aus der Faust und weglassen kann man auch, bleibt schon mehr für die Anderen!

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Kategorie: Groovy Food, Küche, Rezepte Stichworte: Fleischwurst, Flotte Lotte, Holzofen, Kartoffel, Möhren, Oma, Schlesien, suppe

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Frau Ziii

    14. April 2013 um 21:14

    Da hätte ich jetzt einiges falsch gemacht. Suppe püriert, Wurst mitgekocht… dabei sieht es so einfach aus. Die Tücke sitzt wieder einmal im Detail. Auf jeden Fall nehme ich Rezepte so am allerliebsten… mit ganz viel Emotion und einem Schuss Sentimentalität.
    Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

    Antworten
    • Alex

      15. April 2013 um 20:50

      Hach, Danke 🙂
      Also pürieren und Kartoffeln verträgt sich grundsätzlich nicht, find ich. Dafür hat heiße Fleischwurst aber schon was verführerisches – da werd ich beim nächsten Mal, vielleicht, über meinen Schatten springen.

      Antworten
  2. Kl.-Peter Hansen

    14. April 2013 um 23:15

    Aumannomann das ist ja mal wieder eine tolle Beschreibung die eine Auszeichnung deines Erinnerungsvermögen bedarf!!!
    Gerne würde die Cheffin der „Flotten Lotte mit den coolen gummi-ummantelten, ausklappbaren Füßen“ hier einen Kommentar abgeben. Sie sitzt nach mehreren heftigen Lachanfällen japsend nach Luft mit Tränen überströmtem Gesicht mir gegenüber und ist kaum in der Lage die Buchstaben auf dem Monitor zu erkennen.
    Eine tolle Idee dieses alte überlieferte Rezept, das bisher nur von Mund zu Ohr weiter gereicht wurde, endlich der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

    Ach ja, noch ne Frage: Ist über die Arbeit des Textens nur noch dieser kleine Zipfel Fleischwurst übrig geblieben?

    Liebe Grüße deine Mum und Dad

    Antworten
    • Alex

      15. April 2013 um 20:52

      So hab ich euch ja schon lange nicht mehr lachen hören 😉

      Das mit der Fleischwurst war so: Dienstag gekauft, Samstag gekocht. Noch Fragen!? Eigentlich eine Leistung, dass überhaupt noch was da war, nicht!?

      Antworten
  3. tau und tauschön

    15. April 2013 um 06:02

    Meine Oma kochte sie genauso. Essen für Bauch und Herz.
    Und das mit der flotten Lotte probiere ich aus.

    Antworten
    • Alex

      15. April 2013 um 20:52

      Flotte Lotte ist ein Muss! Bauch und Herz – schön!

      Antworten
  4. WildeHenne

    15. April 2013 um 07:28

    Ahhh, so eine grundehrliche, bodenständige Suppe ist einfach was herrliches. Ich bräuchte da nicht mal Wurst drin. Dafür mindestens 4 Teller Suppe für mich.

    Ich bin – hoffentlich noch lange nicht – keine Oma, aber ich habe auch so eine flotte Lotte, in der Schweiz wird die Passevite genannt. Mit gummibestrumpften Beinchen, die sicher auf jedem Topf- oder Schüsselrand aufliegen. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne Passevite machen würde, das Teil ist bei mir sicher einmal die Woche im Einsatz.

    Antworten
    • Alex

      15. April 2013 um 20:53

      Unter 4 Teller geht da sowieso nichts. Wichtig ist, dass die Arbeit erledigt ist, wenn die Suppe auf den Tisch kommt!

      Passevite ist ein schönes Wort!

      Antworten
  5. Heike von Au

    15. April 2013 um 08:03

    Boiler, Holzherd und Prilblumen. Ganz meine Erinnerungen 😀

    Antworten
    • Alex

      15. April 2013 um 20:55

      Eigentlich ja schöne Erinnerungen, aber wenn ich dran denke, dass sie den ganzen Tag da verbracht hat…

      Antworten
  6. lisa

    15. April 2013 um 20:29

    Da erinnere ich mich bei deiner Erzählung an die Gemüsesuppe meiner geliebten Oma. Wurde stundenlang gekocht und hatte bestimmt keinerlei Vitamine mehr in sich, aber schmeckte einfach klasse. Ach, die Omas, sind die besten, der besten!

    Antworten
    • Alex

      15. April 2013 um 20:55

      Lisa! Wie schön mal wieder von dir zu lesen 🙂 Ja, unsere Omas. Halten wir sie in guter Erinnerung!

      Antworten
  7. Tom

    17. April 2013 um 09:03

    Sieht gut aus! Wäre auch mal wider ein Grund die unglaublich flotte Lotte zu reaktivieren. Aber ich würde meine Fleischwurst in Scheiben erst noch in etwas Butter oder Öl sautieren. Mag das wenn die Wurst knusprige Ränder bekommt und die Maillard-Reaktion den Geschmack optimiert 🙂

    Könnte trotz der Uhrzeit jetzt einen Teller vertragen 😉

    Gruß Tom

    Antworten
    • Alex

      22. April 2013 um 20:21

      Genau genommen könnte ich jederzeit einen Teller davon vertragen 😉 Die gebratene Fleischwurst ist geil – keine Frage. Aber nicht in meiner Suppe!

      Antworten
  8. Karin

    24. April 2013 um 22:02

    In meine Kürbiscremesuppe nehme ich nur eine große Schalotte. Zusätzlich kommt etwas Ingwer hinein (ein daumengroßes Stück)un ein aromatischer Apfel.
    Auf jeden Fall verzicthe ich als Vegetarier auf die Wurst. Für die Fleischesser würfel ich ein halbes Stück Räuchertofu und brutzel es it etwas Olivenöl kross in der Pfanne. Kurz vor dem Servieren streue ich die Würfel über die Suppe.

    Antworten
    • Karin

      24. April 2013 um 22:05

      Der Fehlerteufel hat zugeschlagen!
      … und ein aromatischer Apfel
      … verzichte
      … brutzel es in etwas Olivenöl …
      SORRY!

      Antworten
    • Alex

      24. April 2013 um 22:13

      Schmeckt bestimmt super! Aber nicht wie bei meiner Oma 😉

      Antworten

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