Der kreative Prozess an sich ist eine sehr spannende Sache. Es beginnt mit einem Gedanken. Ein Gedanke ist wie ein Virus, resistent, hochansteckend und die kleinste Saat eines Gedanken kann wachsen. In meinem Angus Fleischpaket waren auch Rouladen – aber vor dem Klassiker hatte ich ein bisschen Angst und so ging es noch eine Ebene tiefer. Dort fand der Gedanke Scharf und Fleisch mit Fleisch. Und schon war die Idee von der Chiliroulade geboren.
In der Januar-Ausgabe der Essen und Trinken gab es ein interessantes (weil hübsch aufwändiges) Rezept für Granatapfel-Risotto und da sagte die Idee von der Chili-Roulade zur Vorstellung von Grantapfelkernen im schlotzigen, würzigen Reis: Du vervollständigst mich! Diesen Samstag war dann noch dazu Fondkochtag, so dass dann auch frische, heiße Hühnerbrühe am Start war. Reife Granatäpfel vom Markt, sowie frische Chilischoten, der Parmesan aus der Fromagerie Holzapfel, Madeira, Spätburgunder, alles da, alles klar – zum Rezept für drei Rouladen:
3 Scheiben Roulade 200g feines Rinderhack 4 Chilischoten Worcestersauce Senf Pfeffer, Salz 400 ml Rinderfond 300 ml Rotwein 20g Butter, etwas Mehl zum Binden |
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Am Besten verbringt man die Zwischenzeit, während die Rouladen leise vor sich hinköcheln mit dem Risotto. Ich trau mich jetzt nicht das Rezept hier einfach abzutippen (wie verhält sich das eigentlich mit Rezepten und Urheberrecht und so?) aber ich kann ja mal beschreiben was ich gemacht habe. Auf jeden Fall musste als Erstes ein Granatapfel Sirup hergestellt werden. Dazu wurde erstmal etwas Zucker karamelisiert und mit Madeira abgelöscht, einkochen gelassen, dann wieder mit Rotwein abgelöscht und einkochen gelassen, dann kam der Saft eines Granatapfels hinzu und dann hat das wieder geköchelt, bis noch 50ml Sirup übrig waren. Das Risotto selbst wurde dann klassisch angesetzt: Schalotte in Butter anschwitzen, Reis dazugeben und mit Weißwein ablöschen, nach und nach heiße Brühe dazugeben bis der Reis schlotzt. Dann kommt noch ein bisschen Spinat und Minze dazu. Zum Schluß dann den Sirup dazugeben, Butter, Parmesan und Granatapfelkerne drunter rühren, noch etwas abschmecken und ziehen lassen. Der Hammer.
War datt lecker. Ein bisschen Paprikagemüse hat sich noch dazu gesellt, einfach in feinstem Olivenöl schwitzen lassen, mit Pfeffer und Salz würzen. War ein tolles Trio.
Hi Chef Hansen,
mal die Kurzform:
Rouladen sind lecker. Granatapfel ist lecker. Chilis sind lecker. Risotto ist lecker.
– und mit Minze und erst recht mit dem Sirup kenne ich es noch nicht, kann es mir aber wunderbar vorstellen.
Eine tolle Kombination. Die Paprika sind ein schöner Eyecatcher, ich hätte als Gast bestimmt für einen leeren Teller und damit hoffentlich besseres Wetter für morgen gesorgt.
Viele Grüße,
Misstery
Chief Hansen, unglaublich, wie Du meinen Geschmack
getroffen hast! Lass uns mal zusammen kochen! Sehr schöne Fotos,
tolle Story! MMM
Unbedingt! Wie wär’s mit dem Bond Menü? 22 Filme – 22 Gänge 😉