Weihnachten steht ins Haus. Ehrensache, dass der Chef an diesem Abend persönlich für die Familie kocht und sich ausgiebig darauf vorbereitet. Nichts darf dem Zufall überlassen bleiben und keine Zutat kann ausgefallen und exklusiv genug sein. Nachdem ich mich hier schon an einen Nachtisch-Kandidaten herangewagt habe, ging es am Wochenende mal traditionell zur Sache.
Auf der letzten Hochzeit gab es einen außerordentlich leckeren getrüffelten Kartoffelsalat. So weit wollte ich dann doch nicht gehen, zumal die Trüffel aus dem Périgord bei mir noch garnicht nicht eingetroffen sind. Der Hintergedanke aber bleibt – ein einfaches Essen, perfekt zubereitet, mit dem Ziel ein ganz besonderes Geschmackserlebnis zu bereiten. Test-Kartoffelsalat Nummer Eins wurde dann das, was die Kollegen hierzulande selbstbewusst als „Schwäbischen Kartoffelsalat“ verstehen – Kartoffeln angemacht mit Brühe und Essig (Bei der schwäbischen Variante unbedingt auf Speck verzichten!). Gut, den macht meine Mutter an der Mosel auch schon immer so, aber lassen wir den Schwaben den Stolz auf ihren Kartoffelsalat. Auf die Gefahr hin, dass jeder einen Kartoffelsalat hinkriegt – meiner sah so aus:
1,5 kg Kartoffeln, am Vortag gekocht, gepellt, in Scheiben geschnitten
0,75 Liter Brühe, hier Hühnerbrühe aus eigener Herstellung
3 kleine Zwiebeln
200g Speck, gewürfelt
Weißweinessig, Öl, Senf, Pfeffer, Salz, Lorbeerblatt
Schnittlauch „zur Deko“
Speck und Zwiebeln andünsten, Brühe angießen und mit Lorbeerblatt ordentlich einkochen lassen. 1 EL Senf und 4-6 EL Essig dazugeben und über die Kartoffeln geben. 4 EL Öl dazu geben und abschmecken. Die Kartoffeln hab ich Freitag Abend gekocht und den Salat dann Samstag Mittag zubereitet um ihn Samstag Abend mit einem Paar Wiener Würstchen zu servieren. War schon echt gut, wenn ich mich mal selbst loben darf – nicht ganz so gut, wie der Getrüffelte, anders halt, aber gut.
Als nächstes steht die Herstellung Wiener Würstchen auf der Liste. Hierzulande nennt man diese Würstchen auch Saiten (ein Wunder, dass man sie nicht schwäbische Fleischwürstchen nennt…) – der Saitling, sowie ein Wurstfüllhorn für die Küchenmaschine liegen bereit, fehlt nur noch ein ordentliches Rezept und Räucherholz. Mal schauen, wie weit ich damit diese Woche komme…
Räucherholz?! Dude! Das schreit nach einer Outdoor-Küche!
Fiesn! (Oli) Wie schön 😉 Outdoor-Küche wird realisiert. Spätestens Ostern feiern wie die Einweihung!
Wobei bei uns Schwaben Speck nichts im Kartoffelsalat zu suchen hat 😉 Sieht aber trotzdem lecker aus.
Oh, tut mir leid, ich hab´s im Text n richtig gestellt 😉 …eigentlich schade mit dem Speck, aber wenn ich es richtig verstanden habe, ist es vor allen Dingen wichtig, dass keine Mayonnaise drin ist, oder?
Ja, Mayonnaise geht bei einem schwäbischen Kartoffelsalat gar nicht. Da bekomme ich nicht einen Löffel von runter 😉 In den schwäbischen gehören nur Fleischbrühe, natürlich Kartoffeln, Senf, Essig und Öl, Salz und Pfeffer und wer mag noch etwas fein geraffelte und vorher ausgedrückte Salatgurke (keine Essiggurke 😉 ).
Dene Version kann aber auch mit Speck durchgehen 🙂
Gestern haben wir hier noch eine Version mit Fleischsalat diskutiert 😉
Wie muss ich mir das denn vorstellen Fleischsalat IM Kartoffelsalat oder Fleischwurst?
😛
Ja gut, da kann man sich jetzt natürlich viel vorstellen. Die schnelle Variante sieht wohl vor, eine Schüssel Kartoffelsalat und eine Schüssel Fleischsalat zu mischen. Qualitätsstufe 2 kocht dann immerhin noch selbst ein paar Eier dazu. Ich stelle mir das so vor – schwäbischer Kartoffelsalat. Joghurt-Mayonnaise. Lyoner in feinen Streifen – und Äpfel – und Eier. Irgendein Zwischending davon hab ich schon öfter gegessen. Ich werde in kürze mal eine Version davon mit Apfel-Kaviar und Wachtel-Spiegeleiern ausprobieren 😉