Es gibt eigentlich keinen besseren Weg, als eine Woche mit einem tollen Essen abzuschließen. Ich versuche Samstags für die ganze Woche einzukaufen. Das sieht dann so aus, dass ich mir die ganze Woche vornehme Freitag Abend mit einem Stapel Kochbücher und einem Glas Wein auf der Couch Platz zu nehmen um vier bis fünf schöne Mahlzeiten für die kommende Woche auszusuchen. Das Ergebnis wäre ein vollständiger Einkaufszettel, mit dem ich mich dann Samstag morgen auf den Weg zum Markt mache.
Der Einkauf würde dann so ablaufen: Ich finde gleich einen Parkplatz, schnappe mir den Einkaufskorb und spaziere gemütlich zum Marktplatz, gradewegs zur Käsefrau. Zu der geh ich immer zuerst, weil die meistens keine so gute Laune hat und das zarte Pflänzchen, das meine gute Laune am morgen ist, ersticken würde. Mit Käse koche ich selten – abgesehen von Parmesan – also habe ich hier den ersten Lustkauf des Tages erledigt. Direkt neben der Käsefrau parken die beiden besonders gut gelaunten Damen der Metzgerei. Meistens gekochten Schinken, Ja, den angerauchten, Ja, schön dünne Scheiben und dann noch vom gerauchten Bauch, Nein, schön dicke Scheiben, soll ja noch was übrig bleiben in der Pfanne. Im Sommer gibt´s hier auch fantastisches Grillgut. Noch schnell einen Blick auf den Einkaufszettel, alles drin, dann ab in die Obst- & Gemüseabteilung.
Trauben, Bananen, Äpfel, Pastinaken, Abgleich mit dem Einkaufszettel, der Arm wird immer länger, oh Gott, sind noch Zwiebeln da, und Schalotten? Mal wieder Ruccola machen. Ihr merkt, der Text gleitet langsam in die Realität ab. Irgendwas fehlt ja dann doch immer auf dem Einkaufszettel und dann doch schnell zurück zum Metzger was holen, Mist, die Tomaten und den Sellerie vergessen… Neulich habe ich einen Persönlichkeitstest gemacht – extrem niedrige Werte bei Zuverlässigkeit, glücklicherweise durch einen fulminanten Wert bei Kreativität wieder ausgeglichen. Das bedeutet, ich könnte was total tolles für euch kochen – wenn ich dran denke. Aufschreiben? Brauch ich nicht…
Zuhause wartet dann Frau Hansen mit dem Frühstück auf mich, aber bevor das starten kann präsentiere ich ihr meine Beute und meistens hab ich auch nix vergessen. Gestern sollte es dann eine Spinat-Schinken-Tarte geben, genau, die aus meinen Lieblingskochbuch: Natürlich Jamie. Fehlte nur noch die Creme Fraiche für die „Füllung“ und Schweineschmalz für den Mürbeteig. Ein Becher wird ja reichen – blöd – waren dann doch 500g und so endete die Füllung mit dem, was der Kühlschrank sonst noch so hergab: 150g Creme Fraiche, 150g Naturjoghurt, 200g Sahne.
Gestern Abend kam auch noch die neue Wokpfanne zur ersten Verwendung. Die ist jetzt in die Pfannenschublade eingezogen, nachdem ich den Hochzeits-Gutschein von den Kollegen eingelöst hatte. Tolles Ding, hatte genügend Platz für drei rote Zwiebeln und 300g von diesem wunderschönen Blättle Spinat aus eigenem Anbau wie ihn der Gemüsehändler nennt. Ich muss da unbedingt mal einen Salat draus machen… Mürbeteig mit Schweineschmalz ist auch eine nette Idee von Hr. Oliver, aber irgendwie hab ich mir damit die halbe Küche verschmiert. Was natürlich egal ist, so lange es schmeckt. Und es schmeckte!
Man muss eigentlich nicht noch zusätzlich erwähnen, dass Parmesan und Thymian wieder mit von der Partie waren, dafür nahm allerdings der Angerauchte den Platz vom Bauchspeck ein. Und der Creme Fraiche Ersatz war mindestens ebenbürtig. Bei Gelegenheit werde ich mal zwei Hälften auf dem Blech machen und es zur Blindverkostung geben. Damit wäre eigentlich alles zum Freitag Abend gesagt, außer, dass es natürlich keinen Einkaufszettel mehr gegeben hat 😉
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